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Trainer Sascha Lewandowski (r) beim Training des 1. FC Union.

© dpa

Neuer Trainer des 1. FC Union vor Premiere: Sascha Lewandowski: Genug eingewöhnt

Für Unions neuen Trainer Sascha Lewandowski wird es an diesem Samstag in Karlsruhe zum ersten Mal ernst. Welches System er beim Berliner Zweitligist anwendet, wollte er noch offen lassen.

Viele Gespräche geführt. Viele Eindrücke gesammelt. So beschreibt Sascha Lewandowski seine ersten Tage als Trainer des 1. FC Union. Aufschlussreiche, intensive Tage seien es gewesen, in einer angenehmen Atmosphäre. „Mir wurde es sehr leicht gemacht“, sagt er.

Am Sonnabend wird es zum ersten Mal ernst für Lewandowski und seine Mannschaft, Union gastiert dann beim Karlsruher SC (13 Uhr/Sky).

Etwas mehr als eine Woche hatten der neue Trainer und die Spieler Zeit, sich kennenzulernen, drei Tage davon haben sie im Trainingslager in Kienbaum verbracht. „Ich habe eine Mannschaft vorgefunden, die als Gefüge sehr intakt wirkt“, sagt Lewandowski. Die Spieler seien gewillt, nur an der Vorgehensweise hapere es noch.

In den kommenden Wochen wird es für Lewandowski nun darum gehen, seine Auffassung von Fußball der Mannschaft zu vermitteln. Viel Zeit bleibt ihm dafür nicht, Union benötigt in der Zweiten Liga dringend ein Erfolgserlebnis. Von ihren fünf Punktspielen haben die Köpenicker noch keines gewonnen. Deshalb entschied sich die Vereinsführung um Präsident Dirk Zingler schließlich auch dafür, Trainer Norbert Düwel vor der Länderspielpause zu entlassen.

In Leverkusen bevorzugte Lewandowski eine 4-3-3-Formation

Unter Düwel spielte Union defensiv und es wurde versucht, durch Konter zum Erfolg zu kommen. Das funktionierte selten, weil Angriffe zu überhastet vorgetragen oder Bälle einfach nur lang nach vorn geschlagen wurden. Lewandowski will anders spielen lassen. Seine Mannschaft soll die Initiative ergreifen. Agieren, statt reagieren. Möglichst offensiv, möglichst attraktiv. Und mehr Lösungen bei eigenem Ballbesitz finden. Das war unter Düwel vielleicht das größte Problem.

In Leverkusen bevorzugte Lewandowski eine 4-3-3-Formation. Welches System er beim 1. FC Union anwendet, wollte er noch offen lassen. „Die Grundordnung muss zur Mannschaft passen“, sagt Lewandowski. „Alle müssen sich in ihr wohlfühlen. Mannschaftstaktisch möchte ich aber schon einige Dinge anders machen.“ Eine Dreierkette in der Abwehr, die bei Ballbesitz des Gegners zur Fünferkette wird, ist kein Thema.

Für Unions Fußballer ist es noch ein bisschen ungewohnt, so offensiv zu spielen. Das wurde in Kienbaum deutlich. Lewandowski hat deshalb „den Weg der kleinen Schritte“ ausgerufen. Zunächst wolle er vor allem sehen, dass seine Mannschaft die neuen Vorgaben verinnerlicht. „Wenn wir mehr den Weg nach vorne suchen, griffiger vorwärts verteidigen, entschiedener ins Pressing gehen, mutiger und klarer spielen, bewegen wir uns in die richtige Richtung“, sagt Lewandowski. Dass das nicht sofort funktionieren wird, ist ihm bewusst. Ein Erfolgserlebnis, am besten schon in Karlsruhe, würde den Prozess aber beschleunigen.

Einen kompletten Überblick über das Leistungsvermögen aller Spieler konnte sich Lewandowski noch nicht machen. Bobby Wood (USA) weilte bei der Nationalmannschaft. Dennis Daube, Adrian Nikci, Fabian Schönheim und Maximilian Thiel sind verletzt. Die Vier fallen für das Spiel in Karlsruhe genauso aus wie die gesperrten Sören Brandy und Benjamin Kessel. Der Trainer wird also gleich bei seinem Debüt improvisieren müssen. Um die bestmögliche Aufstellung zu finden, hat er sich ausführlich mit seinen Co-Trainern Andre Hofschneider und Sebastian Bönig beraten.

Bei seinem Dienstantritt lobte Lewandowski die Breite im Kader beim 1. FC Union. Dass er so schnell darauf angewiesen sein würde, hat er sich allerdings nicht gewünscht.

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