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Sport: Neuer Vorstand soll Ruhe bringen in den OSC bringen

Es klingt wie eine belanglose Nachricht aus dem Vereinsleben in der Berliner Leichtathletik: Ein neuer Vorstand wird gewählt, weil der alte nicht mehr zur Verfügung steht. Doch hinter diesem Staffelwechsel an der Spitze - um in der Sprache der Leichtathleten zu bleiben -, steckt mehr als nur ein x-beliebiger Personaltausch.

Es klingt wie eine belanglose Nachricht aus dem Vereinsleben in der Berliner Leichtathletik: Ein neuer Vorstand wird gewählt, weil der alte nicht mehr zur Verfügung steht. Doch hinter diesem Staffelwechsel an der Spitze - um in der Sprache der Leichtathleten zu bleiben -, steckt mehr als nur ein x-beliebiger Personaltausch. Denn die Person, um die es dabei geht, heißt Rudi Thiel. Der 72-Jährige Istaf-Chef ist nicht mehr Vorsitzender der Leichtathletikabteilung des Olympischen Sport-Clubs (OSC). Er stellte sich bei der Mitgliederversammlung am Donnerstagabend nicht zur Wiederwahl und gab nach mehr als 30 Jahren den Stab weiter an den 59-jährigen Jürgen Demmel.

Thiels Rückzug bedeutet das Ende einer Ära. Er ist seit 1944 OSC-Mitglied und war seither maßgeblich an der Entwicklung der Berliner Leichtathletik beteiligt. Durch seine Arbeit sind Veranstaltungen wie das Istaf und das Springermeeting zu überregionaler Bedeutung gewachsen. Nachdem Thiel kürzlich seinen Rückzug als Istaf-Meeting-Direktor ankündigte, gibt es auch beim OSC einen Generationswechsel.

Doch bei aller Achtung für die Lebensleistung des ehemaligen Architekt, häuften sich in den letzten Jahren auch kritische Stimmen an seiner Arbeit. Ihm werden vor allem finanzielle Fehlentscheidungen vorgeworfen. Nach Bekanntwerden einer knapp sechsstelligen Schuldensumme schlugen deshalb die Emotionen innerhalb des Vereins im vergangenen Jahr hoch und übertrugen sich auf die Öffentlichkeit. Ziel für den zehnköpfigen Vorstand, dem Thiel als Ehrenpräsident angehören wird, ist es daher, den Schöneberger Club in eine ruhige Bahn zu bringen. Für positive Nachrichten wäre dann wieder Speerwerferin Tanja Damaske zuständig. Spätestens bei den Olympischen Spielen in Sydney sollte die bekannteste OSCerin wieder Gelegenheit dazu erhalten.

iwo

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