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Timo Bernhard gewinnt im Juni 2017 im Porsche 919 Hybrid die 24 Stunden von Le Mans. In Zukunft will Porsche in der Formel E jubeln.

© AFP

Neues Ziel Formel E: Porsche steigt aus Langstrecken-WM aus

Statt in der Le-Mans-Klasse wird der Automobil-Hersteller in der Formel E starten.

Von Sabine Beikler

Vor drei Tagen verkündete Mercedes seinen Ausstieg aus der Tourenwagen-Serie DTM. Am Freitag hat Porsche verkündet, dass ihr Werksteam Ende 2017 mit dem 919 Hybrid aus der wichtigsten Klasse der Le-Mans-Prototypen (LMP1) der Langstrecken-WM aussteigt. Damit ist die gesamte Zukunft der World Endurance Championship (WEC) ungewiss. Nach dem Ausstieg von Audi Ende 2016 würde nur noch Toyota in der höchsten WEC-Kategorie fahren. Und damit wäre der WM-Status gefährdet.

Hintergrund der Porsche-Entscheidung dürften der Kartell- und Dieselskandal, aber auch strategische Überlegungen sein. So wird sich Porsche nach Audi, BMW und Mercedes auch in der Formel E engagieren. Die Stuttgarter verkündeten neben ihrem DTM-Ausstieg gleich ihren Einstieg in die Elektroserie ab der Saison 2019/2020 mit einem Werksteam. Der Automobilverband Fia will mit der Serie neue Zielgruppen ansprechen. Das Konzept ist auf Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit ausgerichtet. Und ab der Saison 2018/2019 soll der neue Einheitsakku von McLaren Applied Technologies so stark sein, dass er ein gesamtes Rennen von 51 Minuten bei Geschwindigkeiten bis zu 225 Stundenkilometern durchhält.

Für BMW und Mercedes war die Ausdauer der Batterien auch die Bedingung, sich in der Formel E zu engagieren. Ein Fahrzeugwechsel während des Rennens wie bisher ist für die Hersteller eine negative Werbung für ihre Elektrofahrzeuge. Porsche hatte sich 2016 übrigens bei der Fia für die Lieferung der Einheitsbatterien in der Formel E beworben.

In allen Rennserien ist gerade viele Bewegung

Wie geht es jetzt weiter mit der WEC? Neben den LMP1-Boliden mit Werksteams und den LMP2-Autos der Amateurteams fahren dort zwei hart umkämpfte GT-Klassen weiter. Neben Porsche gehen Ferrari, Aston Martin, Ford und künftig BMW an den Start. Die Münchner wollen ab 2018 mit dem BMW M8 GTE in der WEC starten.

Ob Toyota tatsächlich bis Ende 2019 in der LMP1-Klasse weiterfährt, ist sehr unsicher. Die ACO (Automobile Club de l’Ouest) will Peugeot in die LMP1 locken und hat eigens das Reglement geändert. Das missfiel Porsche: Ab 2020 soll nach jedem Boxenstopp ein Kilometer in Le Mans elektrisch zurückgelegt werden. Für Hersteller wie Porsche kein Fortschritt: Deren Hybridfahrzeuge schaffen bereits mit Plug-in-Systemen Strecken bis zu 50 Kilometern.

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