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Ein weiser Transfer. Peer Kluge, 31, kommt vom FC Schalke 04 nach Berlin.

© p-a/dpa

Neuzugang: Hertha verpflichtet Peer Kluge

Hertha startet in die Zweite Liga gegen Paderborn, aber alle schauen auf das Derby bei Union – und Neuzugang Peer Kluge vom FC Schalke 04.

Jos Luhukay muss noch einiges lernen über die Berliner Befindlichkeiten. „Ich weiß, dass Fans Derbys mit viel Herz und Emotionen angehen“, sagt der neue Trainer von Hertha BSC. „Darauf wird man noch Wochen nach dem Spiel angesprochen.“ Da irrt der Niederländer: Herthas Niederlage gegen den östlichen Nachbarn 1. FC Union ist für Berliner Fans seit fast anderthalb Jahren das Stadtgespräch. Einige behaupten ja tatsächlich, die Blau-Weißen hätten den Weg zurück in die Zweite Liga nur angetreten, um den Rot-Weißen die höchst inoffizielle Stadtmeisterschaft abzujagen.

Die Chance zu Revanche kommt am vierten Spieltag: Zwischen dem 31. August und 3. September – der genaue Tag wird noch terminiert – tritt Hertha zum Derby in der Alten Försterei an. Das hat der am Dienstag veröffentlichte Spielplan ergeben. Das übrige Programm gerät darüber fast in den Hintergrund. Hertha startet ab dem 3. August mit einem Heimspiel gegen den SC Paderborn, reist dann zum FSV Frankfurt und empfängt vor dem Derby Aufsteiger Jahn Regensburg. „Insgesamt bin ich zufrieden mit den Ansetzungen“, sagt Luhukay, der schon angedeutet hatte, der Start könne schwierig werden. Das Auftaktprogramm ist es auf dem Papier jedenfalls nicht. Union spielt sich beim Bundesliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern, zu Hause gegen Eintracht Braunschweig und auswärts gegen Aufsteiger SV Sandhausen für das Derby ein.

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Die genaue Besetzung, mit der Luhukay sein erstes Stadtduell antritt, könnte erst kurz davor feststehen – die Transferliste schließt am 31. August. Aber die Kaderkonturen schärfen sich allmählich: Maik Franz und Felix Bastians haben ihre bis 2014 respektive 2016 laufenden Verträge angepasst, die Verteidiger stehen damit auch in der Zweiten Liga zur Verfügung.

Dazu kommt eine Neuverpflichtung der namhafteren Art: Hertha hat Peer Kluge vom FC Schalke 04 verpflichtet. Der 31-Jährige unterschrieb einen Zweijahresvertrag. Als Stammspieler im defensiven Mittelfeld erreichte Kluge vor zwei Jahren mit Schalke das Halbfinale der Champions League, aber verlor nach Verletzungen unter Huub Stevens seinen Stammplatz. „Er wird uns mit seiner Qualität und seiner Erfahrung absolut weiterhelfen“, sagt Manager Michael Preetz. Der frühere Chemnitzer schwärmt sogar, Hertha gehöre „von klein auf zu meinen absoluten Lieblingsklubs, in Berlin zu spielen war immer mein Traum“.

Sein Fansein war aber nicht der Grund für die Verpflichtung, die bei einigen Anhängern für Verwunderung sorgen dürfte. Immerhin hat Hertha mit Peter Niemeyer und Fabian Lustenberger auf der Position zwei Spieler im Kader, die für die Zweite Liga wie eine Luxusausstattung anmuten. Dazu kommen Fanol Perdedaj, Fabian Holland, Marvin Knoll, Ronny und Lewan Kobiaschwili, die ebenfalls vor der Abwehr spielen können. Aber erstens könnte Kluge auch halbrechts in einer Mittelfeldraute spielen. Und zweitens steht Kluge, auch wenn er kein Tempospieler ist, für Spielkontrolle. Das schätzt Luhukay. Die beiden kennen sich aus der gemeinsamen Zeit in Mönchengladbach. Dass Schalke dringend die Gehaltsliste entschlacken wollte, kam Hertha entgegen.

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