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Sebastian Vollmer mit seinem Quarterback Tom Brady.

© dpa

NFL: Hoffen auf erstes deutsches Playoff-Duell

Noch ein Sieg trennt Sebastian Vollmer und Björn Werner vom ersten deutschen Playoff-Duell in der NFL-Geschichte. Doch die Viertelfinal-Aufgaben sind schwer für die New England Patriots und die Indianapolis Colts.

An ein erstes deutsches Playoff-Duell in der National Football League (NFL) verschwenden Sebastian Vollmer und Björn Werner noch keinen Gedanken. Denn damit sich der Right Tackle der New England Patriots und der Outside Linebacker der Indianapolis Colts am 18. Januar gegenüberstehen können, müssen sie jetzt erst einmal die Viertelfinal-Aufgaben lösen - und die sind schwer genug. Vollmer empfängt mit den „Pats“ am
Samstag die Baltimore Ravens, gilt als leicht favorisiert. Werner und die Colts gastieren am Sonntag bei Vizemeister Denver Broncos.

Und die Experten des „NFLNetwork“ betonten bereits, dass Colts-Quarterback Andrew Luck schon ein „spektakuläres Spiel“ zeigen müsse, damit sein Team gegen die von Peyton Manning angeführten Broncos eine Chance habe. „Die Meinung der so genannten Experten interessiert uns nicht“, konterte Werner im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Wir glauben fest daran, dass wir den Super Bowl gewinnen können. Wenn du nicht daran
glaubst, brauchst du gar nicht erst anzutreten“, meint der 24-jährige Berliner. 

Werner spielt seine zweite NFL-Saison. Aufgrund der Dopingsperre und langwierigen Verletzung von Robert Mathis war er diesmal Stammspieler. Er konnte in einigen Partien überzeugen, hatte aber auch immer wieder Begegnungen, in denen er nicht auffiel. Viermal ist es Werner gelungen, den gegnerischen Quarterback zu Boden zu reißen und somit einen sogenannten „Sack“ zu verzeichnen. Sein bekanntestes Opfer war Joe Flacco, Spielmacher der Baltimore Ravens und wertvollste Spieler (MVP) des Super Bowls 2013. Jetzt richtet sich Werners Fokus auf einen noch prominenteren Profi - Peyton Manning. „Es ist immer schön, einen super Quarterback zu sacken“, meint er. 

Sebastian Vollmers Aufgabe ist es, Star-Quarterback Tom Brady zu schützen

Damit niemand zu Patriots-Playmaker Tom Brady durchkommt, steht Vollmer auf dem Feld. Der 2,03 Meter große und 145 kg schwere Rheinländer ist einer von Bradys fünf Bodyguards und hat nach einem Beinbruch im Vorjahr gerade die beste Saison seiner Karriere gespielt. Der angesehene NFL-Experte John Clayton von ESPN bezeichnete den Deutschen gar als „besten Right Tackle der Liga.“ Vollmer hört solch ein Kompliment gerne, verweist aber darauf, dass der Mannschaftserfolg über allem stehe. Von der Papierform her sollte Baltimore ihm und den Patriots keine Probleme bereiten, zumal New England als Top-Team der American-Football-Conference die K.o.-Runde erreicht hat, die Ravens hingegen als sechste und letzte Mannschaft in die Playoffs kamen. Doch das bislang letzte Aufeinandertreffen entschieden die Gäste im Halbfinale 2013 für sich und wurden anschließend zum zweiten Mal Meister. „Die Ravens sind immer stark, haben schon ein Playoff-Spiel gewonnen. Wir müssen uns in diesen Playoffs erst noch beweisen“, sagte Vollmer der dpa.

Während New England in der Vorwoche ein Freilos hatte, buchte Baltimore durch einen etwas überraschenden 30:17-Sieg bei den Pittsburgh Steelers das Viertelfinal-Ticket. Am Spieltag sind Temperaturen von minus zehn Grad vorhergesagt. Um sich darauf einzustellen, trainierten Vollmer und Co am Donnerstag trotz minus 18 Grad im Stadion und nicht in der Halle. Jeder sei besonders konzentriert und motiviert gewesen, betont er. Alle wüssten, wie schnell gerade in den Playoffs ein Titeltraum platzen könne.  Wenn Vollmer gegen Baltimore spielt, sitzt Werner im Flieger nach Denver. Er werde das Patriots-Spiel über den Wolken verfolgen, sagt er. Vollmer wiederum will sich am Sonntag Werners Match anschauen. „Das wird natürlich noch interessanter, wenn das Ergebnis für uns entscheidend ist.“ (dpa)

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