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Josh Allen ist einer der wurfgewaltigsten Quarterbacks in der NFL. Laufen kann der 25-Jährige aber ebenfalls gut.

© Reuters

NFL-Star Josh Allen und die Buffalo Bills: Die Hoffnung auf den Super Bowl trägt seinen Namen

Quarterback Josh Allen will die Bills in der NFL endlich zu Gewinnern machen. In Buffalo ist er bereits ein Held, nun will er den Rest der NFL erobern.

Allentown ist Buffalos historischer Ausgehdistrikt. Im Zentrum der Stadt gelegen, locken hier Restaurants, Bars oder Galerien zum Verweilen ein. Vor einem Jahr machten sich einige Bewohner den Spaß und benannten ihren Bezirk kurzerhand in „Josh Allentown“ um, um damit ihrer Liebe für den Superstar ihres Football-Teams Ausdruck zu verleihen. Denn Quarterback Josh Allen hat Buffalo den Glauben zurückgegeben, dass es doch irgendwann einmal etwas werden könnte mit einem Sieg im Super Bowl der National Football League (NFL). Die Bills haben ihn nie gewonnen, legendär sind ihre vier nacheinander verlorenen Endspiele zwischen 1991 und 1994.

Auch in diesem Jahr sind Banner oder Schilder mit der Aufschrift „Welcome to Josh Allentown“ allgegenwärtig, bei den Übertragungen der Bills-Spiele wurden sie von den Kameras immer wieder eingefangen. Zuletzt bei der 47:17-Demonstration gegen die New England Patriots, in dem Buffalo als erstes NFL-Team das Kunststück vollbrachte, alle Angriffsserien mit einem Touchdown zu beenden, so dass der letzte Ballbesitz gar nicht mehr ausgespielt werden musste. Josh Allens Bilanz an diesem Tag: fünf Touchdown-Pässe, 21 von 25 Zuspielen für 308 Yards an den Mann gebracht und dazu noch 66 eigene Laufyards.

Selbst der legendäre Head Coach der Patriots, Bill Belichick, kam anschließend nicht umhin, dem Gegner zu gratulieren. Nach dem Spiel suchte er die gegnerische Kabine auf und drückte Josh Allen seinen Respekt aus. „Was ihr da draußen abgeliefert hast, war phänomenal. Ihr habt so gut gespielt, wir hatten darauf keine Antwort“, soll Belichick Allen zufolge gesagt. Der Jungstar war von dieser Geste beeindruckt, auch weil er die Trainerlegende stets bewundert hat.

An diesem Wochenende wird die Aufgabe für Allen aber vermutlich etwas schwerer, in der zweiten Play-off-Runde muss er mit den Bills nach Kansas City reisen (0.30 Uhr in der Nacht zu Montag/live bei Pro Sieben und Dazn). Es kommt zum Re-Match des letztjährigen Finalspiels in der AFC, in dem sich die Chiefs mit 38:24 durchsetzen konnten und in den Super Bowl einzogen. In dieser Saison konnte sich Buffalo für diese Niederlage zumindest ein bisschen revanchieren. In der fünften Spielwoche siegten Allen und die Bills 38:20 bei den Chiefs und fahren auch deswegen mit großen Hoffnungen nach Missouri.

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Beim Spiel in Kansas City werden alle Augen auf die beiden Quarterbacks gerichtet sein, Allen für Buffalo und Patrick Mahomes bei den Chiefs. Der unterschrieb vor anderthalb Jahren einen Vertrag, der ihm – wenn alles gut läuft – mehr als 500 Millionen US-Dollar einbringen kann. Der heute 26 Jahre alte Mahomes steht für die neue Generation der Spielmacher: Wurfstark, aber selbst auch wendig genug, um der gegnerischen Verteidigung auszuweichen und immer wieder selbst zu laufen. Gleiches gilt auch für Josh Allen, dessen Niveau sich immer mehr dem von Mahomes annähert.

Dabei wurden die Bills 2017 noch scharf dafür kritisiert, dass sie Mahomes im Draft 2017 ignorierten. Ein Jahr später holte Buffalo dann Josh Allen und heute gibt es nur noch wenige Experten, die dass nicht als klugen Schachzug bezeichnen. Allen hat aus den Bills Gewinner gemacht, drei Jahre in Folge führte er die lange Zeit chronischen Verlierer nun schon in die Play-offs und hat mit seiner Mannschaft die New England Patriots in AFC East als Topteam abgelöst.

In Buffalo wissen sie längst, was sie an Allen haben. Im August wurde der Vertrag des 25-Jährigen um sechs Jahre verlängert – 258 Millionen US-Dollar war das dem Klub wert. Nun muss Allen auch den Rest der Vereinigten Staaten davon überzeugen, dass die Buffalo Bills nicht länger die größte Verliererfranchise der NFL-Geschichte sein wollen. Den Arm dafür hat er, die Beine auch. Den Rest muss der Kopf erledigen – damit die Fans in Allentown wieder vor ihren neuen Schildern posieren können.

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