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Sport: Nicht meisterlich, aber siegreich

Es war noch keine Minute gespielt, da hatte Alba Berlin schon den ersten Sieg errungen. Nachmittags waren die Halbfinals im deutschen Basketball-Pokal ausgelost worden - und Alba hatte das leichteste Los erwischt: die Baskets aus Oldenburg.

Es war noch keine Minute gespielt, da hatte Alba Berlin schon den ersten Sieg errungen. Nachmittags waren die Halbfinals im deutschen Basketball-Pokal ausgelost worden - und Alba hatte das leichteste Los erwischt: die Baskets aus Oldenburg. Im anderen Halbfinale stehen sich am 13./14. April in Berlin die Skyliners Frankfurt und Pokalverteidiger Herzogtel Trier gegenüber. In der Max-Schmeling-Halle, wo der Deutsche Meister Alba in vier Wochen den Pokalsieg feiern will, musste er gestern Abend erst einmal gegen die Mannschaft antreten, die in der vergangenen Saison für Albas sensationelles Pokal-Aus gesorgt hatte: Aufsteiger Wiredminds Tübingen. Gestern führten die Gäste siebeneinhalb Minuten vor Schluss noch 67:49 gegen die lange desolaten Berliner, die sich mit einer unglaublichen Energieleistung vor 4830 Zuschauern noch mit 97:90 (31:43) nach Verlängerung durchsetzten. Alba spielte wahrlich nicht meisterlich - und übernahm doch die Tabellenführung, weil Köln in Leverkusen verlor.

Gewarnt waren die Berliner nicht nur durch die Pokalschlappe gewesen, sondern auch durch den mühsamen 92:89-Sieg im Hinspiel. Gestern fehlte bei Alba der verletzte Center Dejan Koturovic, sein Stellvertreter George Zidek saß mit einer Handverletzung zunächst auf der Bank. Teoman Öztürk begann als Center, doch nichts lief zusammen. Die Berliner verteidigten und trafen schlecht, die Gäste dagegen hervorragend. Und das, obwohl DeJuan Collins, Topscorer der Bundesliga, nach sieben Minuten mit drei Fouls vorbelastet war und ausgewechselt wurde. Die Körbe machte eben ein Anderer: Lloyd Pierce (35 Punkte).

Das zweite Viertel begann Alba mit Schultze, Garris, Demirel, Rödl und Zidek - fünf Spieler, die zu Spielbeginn noch auf der Bank gesssen hatten. Alba wurde aggressiver, verkürzte auf 29:33. Doch erneut zog der Aufsteiger davon, führte zur Halbzeit 43:31. Im dritten Viertel düpierten Pierce und Collins Alba teilweise, im letzten Abschnitt stand es schon 67:49 - für Tübingen, versteht sich. Doch den Gästen schien ihr Auftritt unheimlich zu werden: Alba kam mit einer 12:0-Serie, darunter acht Punkte von Jörg Lütcke, wieder heran. Alexis traf zwei Dreier und verkürzte auf 74:75. Drei Sekunden vor dem Ende - es stand 77:79 - verwandelte Derrick Phelps zwei Freiwürfe. Ausgleich, Verlängerung. Dort kippte ein Spiel, das längst gegen Alba entschieden zu sein schein.

Helen Ruwald

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