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Sport: Nicht ohne unsere Bayern

Stefan Hermanns über einen unerwarteten Erfolg für die Münchner Dieter Hoeneß, der Manager von Hertha BSC, pflegt sehr innige Beziehungen zum ersten deutschen Fußballverein Bayern München. Alles andere wäre auch mehr als verwunderlich, denn Dieter Hoeneß hat in München seine besten Jahre als Fußballer verbracht, sein Bruder Uli besitzt bei den Bayern seit etwa Ende der Steinzeit das Sagen, und überhaupt ist es nicht gerade ratsam, den wichtigsten Klub des Staates gegen sich zu haben.

Stefan Hermanns über einen unerwarteten Erfolg für die Münchner

Dieter Hoeneß, der Manager von Hertha BSC, pflegt sehr innige Beziehungen zum ersten deutschen Fußballverein Bayern München. Alles andere wäre auch mehr als verwunderlich, denn Dieter Hoeneß hat in München seine besten Jahre als Fußballer verbracht, sein Bruder Uli besitzt bei den Bayern seit etwa Ende der Steinzeit das Sagen, und überhaupt ist es nicht gerade ratsam, den wichtigsten Klub des Staates gegen sich zu haben. Wie das ist, könnte man mal Herrn Hackmann, den Präsidenten der Deutschen FußballLiga (DFL), fragen.

Dieter Hoeneß jedenfalls hat gestern ein öffentliches Plädoyer für die Bayern gehalten. Und damit gegen die DFL. Von Dilettantismus sprach Herthas Manager, und dieses Wort wird im Zusammenhang mit der Deutschen Fußball-Liga in letzter Zeit erstaunlich häufig verwendet. Eigentlich sollte mit der DFL ja alles besser werden im deutschen Profifußball, aber inzwischen wird der hippe und ach so moderne Ligaverband immer öfter der Lächerlichkeit preisgegeben.

Die letzte Peinlichkeit leistete sich die DFL in dieser Woche, als sie mit dem üblichen PR-Getöse einen großen Sieg über den FC Bayern verkündete. Alle 35 Vereine hätten sich bei der Liga-Vollversammlung für die DFL und gegen die Münchner ausgesprochen. „Das entspricht nicht der Realität“, sagte Dieter Hoeneß gestern. In einer ersten Abstimmung nämlich hatten sich neun Vereine, darunter auch Hertha BSC, enthalten, weil der DFL-Entwurf zu bayernkritisch ausgefallen war. Diese kleine Panne aber hatte der Verband zunächst zu verheimlichen versucht. Vielleicht wäre das auch gelungen, wenn die DFL nachher nicht allzu triumphatorisch aufgetreten wäre.

Jetzt aber stehen die Bayern plötzlich als Opfer da, und genau das sind sie eigentlich nicht. Die ganze Fragwürdigkeit des Vertrages, den die Münchner mit dem Medienunternehmer Kirch auf Kosten der Liga abgeschlossen haben, rückt durch das tollpatschige Verhalten der DFL immer weiter in den Hintergrund. Es geht nicht mehr um die Sache an sich. Es geht jetzt nur noch um Verfahrensfragen. So ungefähr hatten die Bayern sich das vermutlich vorgestellt.

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