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Sport: Noch ein Solidaritätszuschlag

TeBe-Mitglieder helfen dem Verein

Von Karsten Doneck, dpa

Der Antrag hatte eigentlich keine Chance. Gestellt wurde er trotzdem. Gegen Ende der Generalversammlung des Fußball-Oberligisten Tennis Borussia ging es ums Geld. Um eine Etatlücke von 100 000 Euro zu schließen, soll jedes Mitglied 150 Euro zahlen. „Wir brauchen Solidarität“, rief Aufsichtsratsmitglied Klaus-Volker Stolle den 200 Anwesenden zu. Dann die Abstimmung: Die TeBe-Mitglieder votierten für die Sonderzahlung – bei nur zehn Gegenstimmen.

„Das gibt uns Mut“, sagte Stolle. In weit zurückliegender Vergangenheit war das Geldgeben bei TeBe nur Sache einzelner Führungskräfte gewesen. Stolle: „Ich hab noch erlebt, wie ein Heiner Pietzsch Jahr für Jahr Millionensummen in den Klub gepumpt hat, auch Jack White hat Millionen eingezahlt.“

Tennis Borussia hat 800 Mitglieder und erwartet jetzt 120 000 Euro. Das kann zu wenig sein, um den Klub zu retten. Im 500 000- Euro-Etat für die kommende Saison sind auch 220 000 Euro eingerechnet, die TeBe aus den Transfers von Müslüm Can und Faruk Namdar in die Türkei erwartet – seit Jahren. Und dann fordert das Finanzamt eine Steuerschuld von 750 000 Euro. TeBe will die Last an den ehemaligen Sponsor Göttinger Gruppe weitergeben. Das gilt auch für die Forderung des früheren Trainers Winfried Schäfer, über die am 4. Dezember vor dem Bundesarbeitsgericht in Erfurt verhandelt wird. Es geht um zwei Millionen Euro.

Das Grundstück in Niederschönhausen hat TeBe nicht mehr als Sicherheit. Es wurde für 2,6 Millionen Mark verkauft, um alte Rechnungen zu begleichen. Etwa das Gehalt von Mirko Slomka. Der war mal A-Jugendtrainer und Chefcoach der Regionalligamannschaft. Vor knapp zwei Jahren bekam er einen Job bei Hannover 96, galt dort aber als Praktikant. Und erhielt weiter 35 000 Mark im Monat – von TeBe.

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