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Sport: Noch eine Enttäuschung

Gestern hatten die Basketballer von Alba Berlin einen freien Tag. Trotzdem dürften alle Spieler am Nachmittag in ihrer Freizeit dasselbe gemacht haben wie Trainer Emir Mutapcic: im Fernsehsender DSF das Spiel zwischen Bayer Giants Leverkusen und Telekom Baskets Bonn angesehen.

Gestern hatten die Basketballer von Alba Berlin einen freien Tag. Trotzdem dürften alle Spieler am Nachmittag in ihrer Freizeit dasselbe gemacht haben wie Trainer Emir Mutapcic: im Fernsehsender DSF das Spiel zwischen Bayer Giants Leverkusen und Telekom Baskets Bonn angesehen. Ein Sieg der Bonner hätte für Alba noch den vierten Platz bedeutet. Am Ende aber sagte Albas Trainer: "Ich bin ein bisschen von Bonn enttäuscht." Dann verbesserte er sich: "Nein, ich bin nicht enttäuscht." Sein Tonfall aber sagte: Ich bin enttäuscht.

Der Trainer hatte im Fernsehen einen 105:102-Erfolg der Leverkusener erlebt, und das bedeutet für Alba Berlin: Platz fünf nach Abschluss der Hauptrunde. Doch es kommt noch schlimmer für die Berliner. Der Titelverteidiger muss im Viertelfinale, das nach dem Modus "Best of five" ausgetragen wird, gegen die Bayer Giants Leverkusen ohne den Heimvorteil auskommen. Das erste Play-off-Spiel findet am 20. April in Leverkusen statt, das zweite am 24. April in der Max-Schmeling-Halle in Berlin, Spiel Nummer drei wiederum am 27. April in der Wilhelm-Dopatka-Halle in Leverkusen. Ein mögliches viertes Spiel bekämen die Berliner Zuschauer am 29. April zu sehen, und in einem möglicherweise fünften und entscheidenden Spiel muss Alba Berlin am 1. Mai nach Leverkusen fahren. "Der Heimvorteil ist nicht so entscheidend", glaubt Trainer Emir Mutapcic, "in dieser Liga kann jeder jeden schlagen." Am letzten Spieltag hatten in der Basketball-Bundesliga die ersten drei noch einmal die Plätze getauscht. Frankfurt geht nun als Erster in die Play-offs, Bonn als Zweiter und Köln als Dritter. "Die Liga ist so stark wie seit zehn, elf Jahren nicht mehr", sagt Trainer Mutapcic. Und Alba ist schwächer geworden.

Gegen Leverkusen hat Berlin in der Bundesliga in dieser Saison zweimal verloren. Neben einer 72:77-Heimniederlage steht auch eine 85:102-Niederlage in der Wilhelm-Dopatka-Halle zu Buche. Immerhin, das überhart geführte Viertelfinale im Pokal konnte Alba in eigener Halle mit 80:74 gewinnen. "Ich habe keine Angst vor Leverkusen", sagte der Trainer. Auch Bayers gestriger Sieg über den ehemaligen Tabellenführer Bonn konnte ihn nicht beeindrucken. "Leverkusen war nicht so stark", sagte Mutapcic, "gegen uns war Bayer um 30, 40 Prozent besser."

Doch das Viertelfinale ist für Alba Berlin noch knapp zwei Wochen entfernt. Zunächst konzentrieren sich die Berliner auf das Top-Four-Turnier am kommenden Wochenende in Berlin, für das bereits 5000 Karten verkauft sind. Alba Berlin spielt am Samstag um 15 Uhr gegen EWE Baskets Oldenburg. Sollten die Berliner gewinnen, bekommt man es am Sonntag um 14.55 Uhr mit dem Sieger aus der Partie Opel Skyliners gegen Herzogtel Trier zu tun. Dem Pokal gilt nun alle Hoffnung. "Unser fünfter Platz in der Liga ist eine Enttäuschung", sagt Mutapcic, "aber wenn wir als Pokalsieger in die Play-offs gehen, sieht die Sache ganz anders aus."

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