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Sport: Noch schüchtern auf dem Podest

Deutschlands Skispringer haben nach Martin Schmitt und Sven Hannawald einen neuen Siegertyp. Stephan Hocke (Oberhof) gewann am Sonnabend in Engelberg/Schweiz sein erstes Weltcup- Springen vor Skiflug-Weltmeister Sven Hannawald (Hinterzarten).

Deutschlands Skispringer haben nach Martin Schmitt und Sven Hannawald einen neuen Siegertyp. Stephan Hocke (Oberhof) gewann am Sonnabend in Engelberg/Schweiz sein erstes Weltcup- Springen vor Skiflug-Weltmeister Sven Hannawald (Hinterzarten). "Noch nicht einmal in meinen kühnsten Träumen habe ich damit gerechnet", kommentierte der 18-Jährige seinen ersten Triumph in einem Weltcup-Springen. "Ein bisschen schüchtern", so Hocke, nahm er auf dem Siegerpodest die Glückwünsche der Konkurrenz entgegen.

In der knappsten Entscheidung der Weltcup-Geschichte lagen die sechs Erstplatzierten nur einen Weiten-Meter auseinander. Hocke kam auf Sprünge von 134 und 132,5 m und erhielt dafür 280,2 Punkte. Dann folgten Sven Hannawald, der Finne Matti Hautamäki und der Pole Adam Malysz, jeweils nur durch einen Zehntelpunkt getrennt. Der vierfache Weltmeister Martin Schmitt wurde Elfter und verlor damit im Gesamt-Weltcup weiter an Boden auf Malysz. Der polnische Gesamt-Weltcupsieger führt nach sechs von 23 Wettbewerben mit 510 Punkten vor Hannawald (293), Hocke (286) und Schmitt (256).

Der Überraschungs-Coup von Hocke verblüffte auch Bundestrainer Reinhard Heß. "Was mich immer wieder wundert, ist, wie Stephan Korrekturen annimmt. Seine Sprünge sind nicht fehlerfrei, ich sehe viele Kleinigkeiten, die man korrigieren kann, aber der Junge ist sensationell", schwärmte Heß. Hocke büffelt am Oberhofer Sport-Gymnasium für sein Abitur und findet derzeit "Mathe schwieriger als Skispringen".

Martin Schmitt hatte Probleme mit dem wechselnden Wind und war nach dem elften Platz ratlos. "Ich bin sicherlich besser als mein heutiges Ergebnis. Die Sprünge sind technisch gut, aber es kommen zehn Meter zu wenig dabei heraus. Die Trainer haben mir gesagt, dass mein erster Sprung gut war", sagte Schmitt nach seiner einwöchigen Wettkampfpause. "Auch wir Trainer waren nach dem ersten Sprung ratlos. Man sollte dem Martin Mut zusprechen, irgendwann kehrt er wieder zurück", sagte Bundestrainer Reinhard Heß.

Hinter dem Spitzen-Trio blieben die anderen Springer des Deutschen Skiverbandes zurück. Alexander Herr (Schonach-Rohrhardsberg) wurde nur 21., Georg Späth (Oberstdorf) 24. Christof Duffner (Schönwald) war als 33. bereits im ersten Durchgang ausgeschieden. Frank Löffler (Oberstdorf) und Michael Uhrmann (Schönwald) scheiterten bereits in der Qualifikation.

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