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Drei Minuten nach seiner Einwechslung trifft Albert Bunjaku zum 1:0 für den Club.

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Update

Nürnberg - Gladbach 1:0: Joker Bunjaku trifft kurz vor Schluss

Die Fohlen kommen aus dem Tritt: Nach Gladbachs 1:1 vor einer Woche gegen den HSV sieht es in Nürnberg lange nach einem erneuten Unentschieden aus. Doch dann kommt Nürnbergs Albert Bunjaku.

Borussia Mönchengladbach hat die Steilvorlage des FC Bayern nicht genutzt und bleibt hinter den schwächelnden Münchnern weiter nur Tabellendritter der Fußball-Bundesliga. Die Überraschungself vom Niederrhein musste sich am Sonntag nach zuletzt sieben Liga-Spielen ohne Niederlage beim 1. FC Nürnberg mit 0:1 (0:0) geschlagen geben und läuft Tabellenführer Borussia Dortmund (55 Punkte) im Rennen um die Meisterschaft immer weiter hinterher.

Matchwinner Albert Bunjaku machte den dritten Sieg der Nürnberger in Serie mit seinem späten Treffer in der 87. Minute perfekt. Gladbach (47) liegt damit weiter einen Zähler hinter Rekordmeister Bayern München, der am Samstag in Leverkusen verloren hatte. „Wir haben nicht schlecht gespielt, aber die Durchschlagskraft hat gefehlt. Wir hatten zu viele unnötige Ballverluste“, analysierte Gäste-Trainer Lucien Favre.

Nach drei Spielen ohne Niederlage lief diesmal vor 45 675 Zuschauern eine Stunde lang wenig zusammen im Team von Dieter Hecking, der am Sonntag zum 75. Mal in der Bundesliga für Nürnberg auf der Trainerbank Platz nahm. „Wir sind froh, dass jetzt neun Mannschaften in der Tabelle hinter uns sind. Wir sind wieder deutlich stabiler und auf einem guten Weg“, sagte er nach dem insgesamt schwachen Bundesliga-Duell. Torschütze Bunjaku wurde von seinen Teamkollegen gefeiert - und war einfach nur glücklich: „Es war sehr schön, denn ich hatte eine lange Leidenszeit. Es war einfach nur ein Super-Gefühl heute.“ Die Franken enttäuschte vor der Pause, steigerten sich aber in der turbulenten Schlussphase enorm und hatten die besseren Chancen - dennoch war der dritte Bundesliga-Dreier in Serie sehr glücklich. Im defensiven Mittelfeld musste Hecking auf den gesperrten Hanno Balitsch (5. Gelbe Karte) verzichten. Für den Routinier rückte der 22 Jahre alte Daniel Didavi in die Startelf. „Wir sind noch zu ängstlich im Spiel nach vorn“, bemängelte Tribünengast Balitsch in der Pause und forderte: „Wir müssen uns nach vorn mehr zutrauen.“ Dabei signalisierten die Gäste gleich mit ihren ersten Offensivaktionen, dass sie sich mit einem Punkt keinesfalls zufrieden wären. Hinterhaltschüsse von Marco Reus (4.) und Mike Hanke (6.) konnte „Club“-Keeper Raphael Schäfer mit den Fäusten wegboxen.

Igor de Camargo, der für Patrick Herrmann (Schlüsselbeinbruch) zum Einsatz kam, bildete mit Hanke das Gladbacher Sturmduo. Dahinter rückten Reus und Juan Arango gefährlich nach und wechselten oft die Positionen. Der Norweger Havard Nordtveit wäre bei einem Blitz-Konter fast durchgewesen, vertändelte den Ball aber (41.).

Die erste echte Torchance hatten die Gäste erst nach Wiederanpfiff, doch Arangos Schuss nach dem „Luftloch“ von Timothy Chandler parierte Schäfer (48.). Die bis dato größte Chance der Gastgeber durch Chandler nach gefühlvoller Flanke von Alexander Esswein konnte Gladbachs Schlussmann ter Stegen reaktionsschnell parieren. Bei einem tückischen Freistoß (75.) hatte er einfach nur Glück, bei einem Hinterhaltschuss von Markus Feulner war er wieder auf dem Posten (78.), beim Gegentreffer chancenlos.

Die Mannschaft von Lucien Favre war zwar eine Stunde lang feldüberlegen, gegen die vielbeinige Abwehr der Franken fehlten aber die kreativen Ideen. So verebbten die meisten Angriffswellen an der Strafraumgrenze - Wirbelwind Herrmann wurde schmerzlich vermisst.

Bis zur Pause war die Partie im easyCredit-Stadion das Eintrittsgeld nicht wert. Vor allem die Mauer-Taktik der Nürnberger gefiel den Fans überhaupt nicht. Nach vorn ging bei den Franken zunächst fast gar nichts, so war ein Didavi-Freistoß nach 34:33 Minuten die erste nennenswerte Aktion. (dpa)

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