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Sport: Nürnbergs später Held

Ersatzkeeper Klewer glänzt im Elfmeterschießen

Nürnberg - Nur eine Minute gespielt, zwei Elfmeter pariert, alles gewonnen: Am Dienstag wurde Keeper Daniel Klewer für den 1. FC Nürnberg zum Fußballhelden. In der letzten Minute der Verlängerung wurde der Ersatztorwart von Trainer Hans Meyer im Viertelfinalspiel des DFB-Pokals gegen Hannover 96 eingewechselt und verhalf Nürnberg mit seiner sensationellen Leistung zum 4:2-Erfolg im Elfmeterschießen.

Nach dem kürzesten, aber wichtigsten Auftritt seiner Profikarriere dankte Klewer seinen Glücksbringern: „Ich habe alle Götter angerufen, dass sie mir helfen – und an meine kleine Tochter Charlott gedacht, die heute ein Jahr geworden ist“, sagte er. „Das ist unglaublich, dass wir durch meine Hilfe im Halbfinale stehen.“

Wie im Achtelfinale, als Klewer gegen den Zweitligisten SpVgg Unterhaching gleich vier Strafstöße hielt, war der 29-Jährige zur Stelle und sicherte dem Fußball-Bundesligisten erstmals seit 25 Jahren den Einzug ins Pokal-Halbfinale. Auch Trainer Meyer war von seinem Glücksgriff beeindruckt. „Man weiß nie, was dabei herauskommt“, sagte Meyer. „Am Ende muss man sagen, der Trainer hat alles richtig gemacht.“ Dabei hatte der Pokalabend für Klewer enttäuschend begonnen. „Ich war schon frustriert, dass ich nicht spielen konnte“, gestand der Ersatzmann. Zunächst hatte der Coach auf Kapitän Raphael Schäfer gesetzt, doch dann zog er in der 119. Minute seinen Joker: Klewer dankte es seinem Trainer und parierte gleich den ersten Gäste-Strafstoß durch Silvio Schröter. Als dann auch der bei Hannover eingewechselte Jiri Stajner an Klewer scheiterte, war die Sensation für die Franken perfekt. Die Fans bejubelten den dramatischen Sieg. Sportdirektor Bader machte Klewer angesichts des Weggangs von Stammkeeper Schäfer sogar ein wenig Hoffnung. „Daniel wird seine Chancen bekommen“, sagte Bader. „Ein neuer Torhüter muss sicherlich erst einmal zeigen, dass er die klare Nummer eins ist.“

Voller Reue waren die Hannoveraner nach dem Aus. „Unsere Fehlerquote war zu hoch“, sagte Trainer Dieter Hecking. Die Fehlerquoten des gegnerischen Ersatztorhüters dagegen war niedriger, als alle das erwartet hatten.dpa

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