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Sport: Nur der Glaube fehlt

Bei Leverkusens Basketballern läuft nicht alles nach Plan

Die Ankündigung klingt angriffslustig: „Niemand in der Liga kann meine Spieler stoppen, wenn sie nur an sich glauben", sagt Heimo Förster, Trainer der Basketballer von Bayer Leverkusen. Dabei hat es seine Mannschaft nur durch den besseren Vergleich mit den Artland Dragons aus Quakenbrück gerade so in die Play-offs der Bundesliga geschafft.

Der fehlende Glaube an die eigene Stärke könnte für Bayer aber zum Problem werden. Vom heutigen Donnerstag an spielt das Team in den Play-offs gegen Alba Berlin. Die Euphorie im Rheinland ist begrenzt. Denn die Leverkusener sind nicht auf dem vorgegebenen Kurs. Nach dem frühen Play-off-Aus vor einem Jahr gegen Bonn wollten sie diesmal höher hinaus, doch ihr Spiel war zu wechselhaft und die Konkurrenz stärker als erwartet. Schon vor dem Duell der beiden Serienmeister aus Leverkusen und Berlin signalisiert die Bayer-Zentrale vorsichtshalber, dass sich an dem Projekt einer Perspektivarbeit mit jungen deutschen Basketballern auch bei einem neuerlichen Viertelfinal-Aus nichts ändert.

„Wir drohen nicht mit Liebesentzug“, sagt der Bayer-Sportbeauftragte Meinolf Sprink. Zwar hoffen die Verantwortlichen auf stärkere Leistungen im kommenden Jahr, doch ein eindeutiges Ziel gibt Sprink nicht aus. „Das Halbfinale wäre schön“, sagt er. Spekulationen, dass der bei der Basketball-Bundesliga (BBL) in die Kritik geratene Liga-Manager Otto Reintjes trotz vertraglicher Freistellung bis 2005 bereits in diesem Sommer zu seinem Arbeitgeber Bayer Leverkusen zurückkehren und dort Manager Deuster ablösen könnte, weist Sprink zurück. „Ich gehe davon aus, dass Förster und Deuster auch in der nächsten Saison im Amt bleiben“, sagt der Sportbeauftragte des Bayer-Konzerns. Reintjes selbst rechnet damit, dass er 2005 nach Leverkusen zurückkehrt, so wie es vor vier Jahren geplant war, als er für die Leitung der Liga freigestellt wurde.

Während Sprink sich bedeckt hält („Ich hoffe, dass Herr Reintjes und die BBL glücklicher werden“), geht Reintjes von seiner Rückkehr nach Leverkusen aus: „Sonst müsste ich ja bei Bayer kündigen, und das würde ich niemals tun.“ Die beiden wichtigsten Fragen werden sich bei Bayer Leverkusen also erst im kommenden Jahr klären: ob das Nachwuchsprojekt als Erfolg gewertet wird – und was aus dem Rückkehrer Reintjes wird.

Ulrich Hartmann

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