zum Hauptinhalt

Sport: Nur der Torwart ist froh

Union will unter dem neuen Trainer Votava endlich gewinnen

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin. Die passende Aufstellung zu finden, ist für Trainer oft wie ein Lotteriespiel. Mirko Votava weiß das. Als er beim 1. FC Union vor 26 Tagen seinen Dienst antrat, hatte er die Wahl zwischen zwei „absolut gleichwertigen Torhütern, da würde sich mancher Bundesligist die Finger nach lecken“. Weil aber der Termin für das Spiel gegen Alemannia Aachen nahte, musste sich Votava entscheiden. Sven Beuckert oder Robert Wulnikowski - wen sollte er zwischen die Pfosten stellen? „Ich hätte die Münze werfen können“, sagte Votava. Er entschied sich für Wulnikowski. Und blieb dabei. Heute (15 Uhr, Alte Försterei) gegen den VfB Lübeck steht Wulnikowski auch in Unions viertem Pflichtspiel unter Votava im Tor. Was jetzt noch fehlt, ist der erste Sieg unter dem neuen Trainer.

Zuletzt beim 1:1 in Ahlen hat sich Robert Wulnikowski beim Herauslaufen aus seinem Tor einen bösen Patzer erlaubt, den Ahlen sofort zum 1:0 nutzte. Solche Fehler hatten Wulnikowskis internen Konkurrenten, Sven Beuckert, letztlich den Stammplatz gekostet. Für Votava indes kein Grund, seine Wahl des Torhüters jetzt in Zweifel zu ziehen. Im Gegenteil. So ein Fauxpas habe auch seine guten Seiten. „Er ist rausgekommen aus seinem Tor, hat versucht, eine Abwehrsituation offensiv anzugehen. Ich mag solche Offensivtorhüter.“

Wulnikowski wurde noch unter Trainer Iwan Tischanski zur Nummer 1 befördert. Am 1. November gegen Duisburg, hütete er erstmals in dieser Saison von Beginn an das Union-Tor. Ein paar Tage später bei der Pokalpleite in Unterhaching (0:1) tauchte Wulnikowski aber nicht mehr im Kader auf. Aus gutem Grund. Er blieb mit Genehmigung des Vereins zu Hause, wurde Vater eines Sohnes. Mittlerweile hat der 1999 von Schalkes Amateuren gekommene Torwart 360 Minuten oft stark gehalten. Die schwache Sekunde von Ahlen wird ihm leicht verziehen.

Mit harter Trainingsarbeit und Geduld hat er sich durchgesetzt. Allerdings hat sich Beuckert mit seiner Rolle als Ersatztorhüter nicht abgefunden. Zur Freude von Votava. „Sven hängt sich enorm rein im Training. Nichts wäre schlimmer, als wenn der eine sich ausruhen könnte“, sagt Unions Trainer. Zusätzlich brisant ist, dass für beide Torhüter zum Saisonschluss das Vertragsverhältnis endet. Der Verein hat vage sein Interesse bekundet, mit Wulnikowski und Beuckert zu verlängern.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false