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Sport: Nur der Trainer tobt

Spandau 04 besiegt Hannover ohne Probleme mit 17:4

Berlin. Es war einmal: Wenn die Wasserballer der Wasserfreunde Spandau 04 und Waspo Hannover aufeinander trafen, dann ging es eigentlich immer rund. So etwa in den beiden zurückliegenden Finalserien in der Bundesliga, wo die Berliner jedes Mal über die volle Distanz von fünf Spielen gehen mussten, um schließlich doch ihr Titelabonnement einzulösen. Ja, das war dramatisch im Finale, weit dramatischer als das, was sich am Mittwochabend in der Schwimmhalle Schöneberg zutrug. Da gewann Spandau am 3. Spieltag der Wasserball-Bundesliga gegen den chancenlosen Vizemeister aus Hannover mit 17:4 (4:0, 4:2, 3:2, 6:0). Jens Pohlmann war mit fünf Treffern erfolgreichster Torschütze bei Spandau.

Der Auftritt des Meisters war fast zu souverän, von den Sitzen riss das Spiel niemanden. Schon nach wenigen Minuten hatte sich in der Halle gepflegte Langeweile breit gemacht. Nachdem Marc Politze und Sören Mackeben Waspo in Richtung Spandau verlassen haben, ist Hannover kein Gradmesser mehr für die Berliner, das wurde schnell klar. Allein die Trainer beider Teams waren bemüht, den Spannungsbogen zu halten. So sah sich einer der bemitleidenswerten Schiedsrichter lange von Peter Röhle und dessen Hannoveraner Kollegen Bernd Seidensticker in die verbale Zange genommen.

Seidensticker bekam dann drei Minuten vor Ende der Partie die Rote Karte. Zu diesem Zeitpunkt war natürlich alles entschieden, hatten die Ex-Hannoveraner Politze mit drei und Mackeben mit zwei Toren dazu beigetragen, dass ihr ehemaliger Chef in dauerhafter Rage war. Seidensticker wollte sich auch nach dem Spiel nicht beruhigen. Angesichts der monetären und sportlichen Übermacht aus Spandau witterte Seidensticker „den Tod des deutschen Wasserballs." "Wenn das noch fünf Spieltage so weiter geht, dann werden Spandaus Präsident Hagen Stamm und Peter Röhle in Berlin die einzigen Zuschauer auf der Tribüne sein. Bei der Berliner Dominanz können wir die Liga abschaffen."

So ganz Unrecht hat er wohl auch nicht. In der Bundesliga, so viel ist spätestens seit gestern klar, ist niemand fähig, den Spandauern den Weg zu verbauen.

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