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Sport: Ode an Lettland

Michael rosentritt über das stete Losglück der deutschen Fußballer Zu feierlichen Anlässen wird gern Beethovens „Ode an die Freude“ aufgelegt. Die Delegation des Deutschen FußballBundes hat immer einen entsprechenden Tonträger im Gepäck, wenn sie zur Auslosung eines großen Turniers reist.

Michael rosentritt über das stete Losglück der deutschen Fußballer

Zu feierlichen Anlässen wird gern Beethovens „Ode an die Freude“ aufgelegt. Die Delegation des Deutschen FußballBundes hat immer einen entsprechenden Tonträger im Gepäck, wenn sie zur Auslosung eines großen Turniers reist. Das war zuletzt im Dezember 2001 der Fall, bei der Zusammenstellung der Vorrundengruppen für die Weltmeisterschaft 2002. Deutschland bekam zunächst Saudi-Arabien, Irland und Kamerun zugelost, im weiteren Verlauf des WM-Turniers hießen die Gegner Paraguay, USA und Südkorea. Nie war es so einfach, in ein WM-Finale zu gelangen (das dann auch prompt verloren ging, gegen Brasilien).

An dieser Stelle kommen die Fußballspieler aus Lettland ins Spiel. Die schalteten am Dienstag die Türkei aus und qualifizierten sich für die Europameisterschaft im kommenden Jahr in Portugal. Darüber freut sich nicht nur das kleine Lettland, sondern auch die einstige Fußballmacht Deutschland, denn die profitiert bei der EM-Auslosung Ende November in Lissabon maßgeblich vom Wegbleiben der Türken. An deren Stelle rutschen die Deutschen in Lostopf zwei, neben England, Italien und Spanien, sodass diese Topteams als Vorrundengegner nicht infrage kommen. Das ist schon mal gut, denn gegen die Beckhams und Owens, die Rauls und Puyols haben die Deutschen zuletzt mit schöner Regelmäßigkeit verloren. Jetzt scheint bei der EM wieder alles möglich zu sein. Es gehört nicht viel Fantasie dazu, um sich auszumalen, wie die deutsche Gruppe wohl aussehen wird. Schweden aus Topf eins, Russland aus Topf drei und das tapfere Lettland aus Topf vier.

Fußball ist in Lettland hinter Eishockey und Basketball Sportart Nummer drei. In der Weltrangliste liegen die Letten auf Platz 56, flankiert von der Demokratischen Republik Kongo und Mali, weit hinter Saudi-Arabien, das an Nummer 26 geführt wird und bei der WM gut genug war für ein 0:8 gegen die Deutschen. „Auch Saudi-Arabien ist nicht zu unterschätzen“, hat Teamchef Rudi Völler damals gesagt. Das war kurz nach der Auslosung, und im Hintergrund lief schon die Ode des Ludwig van Beethoven.

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