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Sport: Ohne Glanz und Gloria

Schalke schlägt Haifa bei Stevens’ Debüt mit 3:1

Huub Stevens feierte mehr als neun Jahre nach seinem Abschied aus Gelsenkirchen sein Comeback auf der Trainerbank des FC Schalke 04 - standesgemäß in einem Europapokalspiel. Auf der internationalen Bühne hatte der Niederländer 1997 die Schalker zum Gewinn des Uefa-Cups und damit zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte geführt. Beim 3:1 (1:1) gegen Maccabi Haifa erinnerte allerdings nichts an glorreiche Zeiten. Der Erfolg im zweiten Spiel der Europa-League-Gruppe J war ein Arbeitssieg. Für Schalke trafen zweimal Christian Fuchs und Manuel Jose Jurado. Idan Vered hatte zwischendurch für die Israelis den Ausgleich geschossen. „Es waren Momente dabei, mit denen man nicht zufrieden sein konnte“, sagte Stevens, dessen Elf in der Defensive einige Schwächen offenbarte. „Aber wenn man so offensiv spielt wie wir, kann man in der Defensive auch mal einen Fehler machen. Es ging in dieser frühen Phase darum zu siegen, das haben wir getan.“ Dank der drei Punkte übernahm Schalke von Maccabi Haifa die Tabellenspitze.

In eine weiße Trainingsjacke gewandet konnte Huub Stevens zunächst den Eindruck gewinnen, es laufe von Anfang an alles nach Plan. Nach Doppelpass mit Klaas-Jan Huntelaar nutzte Verteidiger Fuchs die erste Chance zum Führungstreffer. Wenig später ertönte auf den Rängen das alte Eurofighter-Lied, das vor vierzehn Jahren den Soundtrack zum Titelgewinn gebildet hatte. Doch der Song und der Trainer von einst animierten Schalke zunächst nicht dazu, den scheinbar harmlosen Gegner schon im ersten Durchgang energischer in die Schranken zu weisen. Nur ab und zu wirkte die Heimelf so zielstrebig wie bei Rauls Chance, die nach einer halben Stunde Draxlers feiner Vorarbeit entsprang. Zehn Minuten vor der Pause stand – entgegen Stevens’ Credo – nicht einmal mehr die Null bei Schalke. Im Nachschuss erzielte Vered den Ausgleich, nachdem Torhüter Ralf Fährmann dessen ersten Versuch noch abgewehrt hatte.

Auch nach dem Seitenwechsel gerieten die Vorstöße der Bundesligamannschaft zuweilen zähflüssig. Der Europa-Evergreen war verstummt, dafür begleiteten mitunter Pfiffe die Angriffsversuche. Aber auch ohne Glanz und Gloria kam Schalke letztlich entscheidend voran. Zwei Minuten nachdem Jefferson Farfan den Pfosten getroffen hatte, wandte sich Fuchs seiner Spezialität zu und wuchtete einen Freistoß ins Tor. Nach der abermaligen Führung blieb Schalke überlegen, strahlte aber in der Defensive nicht die Sicherheit aus, die sich die Fans erhofft hatten. Die engagierte Offensivleistung reichte letztlich, um die Partie zu gewinnen. Während Huntelaar mit einem Kopfball nur die Latte traf, baute Einwechselspieler Jose Manuel Jurado mit einem dynamischen Alleingang den Vorsprung aus und bereitete dem Zittern ein Ende.

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