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Sport: Ohne Klagen

Veranstalter bezahlen ARD/ZDF

Mittlerweile ist es Standard, dass sich die Veranstalter von Sportereignissen an den Produktionskosten der Fernsehübertragungen beteiligen, beziehungsweise ein Fernsehsignal anbieten. Was beim Privatfernsehen weniger überrascht als bei den gebührenfinanzierten Anstalten ARD und ZDF. Dort gilt: wo kein Kläger, da auch keine Klage. „Es gibt weder Beanstandungen vom Landesrechnungshof noch von den Kontrollgremien“, sagt ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender und meint die „gängigen Paketlösungen“. Beim diesjährigen Istaf der Leichtathleten zum Beispiel, sagt Pressesprecher Jürgen Scheunemann, „haben wir für das fertige Fernsehsignal gesorgt“. Eine Summe nennt er nicht, aber auch er betont die Gesamtrechnung. Von 2,2 Millionen Euro Kosten wurden 80 Prozent über Fernseh- und Sponsorengelder eingespielt.

Auch die öffentlich-rechtlichen Sender könnten nach Aussage eines ARD-Mitarbeiters „ohne dieses Geben und Nehmen zwischen Sender und Veranstalter“ viele Sportereignisse gar nicht mehr ins Fernsehbild setzen. Die Position einer jeden Anstalt bei der möglichen Unterstützung einer Produktion durch den Veranstalter sei immer dann stark, wenn die Nachfrage nach dem Ereignis relativ schwach sei und es deswegen keine Konkurrenz unter den Sendern gebe.

Es herrscht das Gesetz der Marktwirtschaft: Bei „Premium-Marken“ wie der Fußball-Bundesliga ist ein derartiger Deal nicht bekannt geworden. Außerdem wird diese Praxis nicht bei jedem Sportbericht aktuell, sondern in der Regel bei großen und mit hohem Produktionsaufwand übertragenen Ereignissen oder bei Wettbewerben, die eine ganze Saison laufen – wie bei der Handball-Bundesliga, um deren Fernsehrechte auch ARD, ZDF und DSF noch verhandeln.

Vor allen finanziellen Fragen rangiert für die Sender eine ganz andere: „Was erreichen wir für eine Quote?“ Die Istaf-Quote lag bei 11,8 Prozent, was den Vertrag mit ARD/ZDF bis 2005 für alle Beteiligten rechtfertigt.

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