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Sport: Ohrstöpsel zur Vorbereitung WM-Titel im Sprint für Biathletin Andrea Henkel

In Östersund kennen sich Deutschlands Biathleten dank der regelmäßigen Weltcuptermine eigentlich bestens aus, eine böse Überraschung gab es bei der Ankunft in der schwedischen WM-Stadt aber trotzdem. Die Titelkämpfe haben unerwartet viele Menschen in den sonst sehr beschaulichen Ort mit seinen 60 000 Einwohnern getrieben – und gekommen sind die Gäste in erster Linie, um zu feiern.

In Östersund kennen sich Deutschlands Biathleten dank der regelmäßigen Weltcuptermine eigentlich bestens aus, eine böse Überraschung gab es bei der Ankunft in der schwedischen WM-Stadt aber trotzdem. Die Titelkämpfe haben unerwartet viele Menschen in den sonst sehr beschaulichen Ort mit seinen 60 000 Einwohnern getrieben – und gekommen sind die Gäste in erster Linie, um zu feiern. Zum Beispiel in der Diskothek neben dem deutschen Mannschaftsquartier.

Eine sehr laute Diskothek, wie auch Andrea Henkel feststellen musste. Doch die 30-Jährige fand eine schlichte Lösung für das Problem: „Ich habe heute Nacht mit Ohropax geschlafen, das ging wunderbar.“ Mit den Stöpseln in den Ohren kehrte umgehend Ruhe ein in Henkels Zimmer – und genauso lautlos fuhr die Thüringerin beim gestrigen Sprint über 7,5 Kilometer vor der Russin Albina Achatowa und der Ukrainerin Oksana Chwostenko zum WM-Titel. Ihre lärmgeplagten Teamkolleginnen Kathrin Hitzer (12.), Martina Glagow (14.), Magdalena Neuner (17.) und Kati Wilhelm (21.) hingegen liefen der Konkurrenz ungewohnt weit hinterher.

„Es war gut, dass eine von uns auf dem Treppchen stand“, sagte Martina Glagow, die sich bei den beiden Schießeinlagen zwar nur einen Fehler erlaubte, auf der Strecke aber noch die Folgen ihrer langwierigen Erkältung zu spüren bekam. „Das nimmt den Druck von uns. Schließlich waren wir bis jetzt bei jedem Weltcup in dieser Saison auf dem Treppchen.“ Enttäuscht hat gestern vor allem Magdalena Neuner, die abgestürzte Aufsteigerin der letzten WM, die sich an ihrem 21. Geburtstag beim Stehendschießen vier Fehler erlaubte, übermotiviert wirkte und gestand: „Ich habe mich richtig unsicher gefühlt, keinen Rhythmus und keine Ruhe gefunden.“

Im Gegensatz zu Andrea Henkel, die mittlerweile vier WM-Titel eingeheimst hat. Einen besonderen Ehrenplatz kann der von Östersund daher nicht beanspruchen. „Er hat den gleichen Stellenwert wie die anderen auch“, sagte Henkel wie gewohnt in vollendeter Nüchternheit, lächelte aber immerhin dazu: „Jeder WM-Titel ist ein schöner WM-Titel.“ Zumal sich der Hype um Jungstar Neuner erst einmal gelegt hat. Ob es sie geärgert habe, dass sich in den Medien vor der WM alles um Wilhelm und Neuner drehte? „Wie soll ich mich darüber ärgern, wenn ich es gar nicht mitbekomme? Ich bin ja schließlich nicht in Deutschland“, giftete Andrea Henkel ein wenig, genoss dann aber ihren WM-Auftakt. „Heute hat es einfach so geflutscht.“

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