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Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) sorgt sich um die olympischen Spiele.

© Michael Kappeler/dpa

Olympia in Südkorea: "Wir sorgen uns um den Frieden"

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble warnt vor einer Eskalation des Atomstreits zwischen Nordkorea und den USA - auch im Hinblick auf die Olympischen Spiele.

Nur 80 Kilometer vom Austragungsort bis zur Grenze: Während sich der Konflikt zwischen Nordkorea und den USA weiter zuspitzt, steigen auch die Sorgen um die Winterspiele in Pyeongchang im kommenden Jahr. „Wir sorgen uns um den Frieden auf der koreanischen Halbinsel. Da kann Südkorea wenig dazu, aber Nordkorea eine ganze Menge“, sagte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble dem Tagesspiegel anlässlich eines Interviews für die Paralympics Zeitung. „Es geht ja nicht nur um den olympischen Frieden, sondern auch darum, dass die Kriegsgefahr beherrscht wird und der Diktator in Nordkorea einigermaßen zu einer gewissen Zurückhaltung gebracht wird.“ Das sei leicht gesagt, aber schwer getan.

Die Entscheidung, Südkorea als Austragungsort auszuwählen, hält der Schäuble trotz allem für richtig. Alles andere wäre eine „Kapitulation“. „Eigentlich war ja immer der Grundgedanke, wenigstens während der olympischen Spiele, den Frieden zu halten. Darin liegt ja auch eine Chance“, sagte Schäuble. Die heilende Wirkung des sportlichen Großevents im Bezug auf politische Spannungen hält er dennoch für begrenzt. „Die Hoffnung haben wir immer gehabt, aber bisher hat sie in der Geschichte nicht sehr weit geführt." Daran, dass man einen Menschen, wie den nordkoreanischen Diktator, durch den Gedanken der olympischen und paralympischen Idee von etwas abbringen könne, habe nicht nur er große Zweifel.

Gleichzeitig betonte Schäuble, dass die Spiele trotz allen Respekts für die Sportler, nicht das größte Problem seien. „Das größte Problem ist die ungeheure Bedrohung, nicht nur für die Menschen in dieser Region, sondern für den Frieden in der ganzen Welt.“

Am Mittwoch hatte Nordkorea eine Interkontinentalrakete vom Typ Hwasong-15 getestet und verkündet, dass das gesamte US-Festland nun in Reichweite nordkoreanischer Raketen liege. Machthaber Kim Jong Un erklärte, der Test habe seinem Land geholfen, den Status einer Atommacht zu erreichen. International wurde die neue Provokation verurteilt. Die US-Regierung forderte alle Länder auf, ihre diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen mit Nordkorea zu beenden. Die Bundesregierung zog einen Diplomaten aus Pjöngjang ab und forderte die Nordkoreanische Regierung auf, ebenfalls Personal aus der Botschaft in Berlin zurückzuholen.

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