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Olympia: IOC: Vier Jahre Wahlkampf

Schon jetzt Favorit für eine Wahl zu sein, die erst in vier Jahren stattfindet – ist das ein gutes Zeichen? Thomas Bach muss sich das fragen, er wird als nächster IOC-Präsident gehandelt. Friedhard Teuffel über die Nachfolge von Jacques Rogge.

Dem IOC steht der längste Wahlkampf seiner Geschichte bevor, er hat am Tag der Wiederwahl des Präsidenten Jacques Rogge begonnen.

Rogge hatte 2001 noch ein kurzer, heftiger Wahlkampf zum Sieg genügt. Jetzt ist es anders, aus zwei Gründen. Zum einen hat Rogge zwar den Verlust des IOC an Glaubwürdigkeit aufhalten können, Führung ist jedoch nicht seine Stärke, er muss sich gegen den Ruf der lahmen Ente wehren. Zum anderen haben sich längst die Ehrgeizigen in Position gebracht, Bach zum Beispiel. Er führt in den nächsten zwei Jahren aber doppelt Wahlkampf, denn er soll auch die Münchner Bewerbung um die Winterspiele 2018 zum Erfolg bringen. Der letzten deutschen Olympiabewerbung, der von Leipzig für 2012, hat es nicht geholfen, mit Bach einen einflussreichen Landsmann im IOC zu haben. Bach hatte die Deutschen auch nicht davon abhalten können, einen aussichtslosen Kandidaten ins Rennen zu schicken.

Bachs Stärke ist die Diplomatie, öffentlich legt er sich nicht immer fest. Gut möglich, dass in vier Jahren das IOC die Zeit für eine Afrikanerin für reif hält, für die marokkanische Olympiasiegerin Nawal el Moutawakel. So wie es jetzt auch Rio de Janeiro die Sommerspiele 2016 gegeben hat, obwohl die Konzepte der Konkurrenz besser waren. Wenn das IOC so handelt, wäre alles Herumlavieren von Bach umsonst gewesen.

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