zum Hauptinhalt
319607_0_10a0a6d8.jpg

© dpa

Olympia-Nominierung: Steuer darf dabei sein

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat am Freitag weitere 101 Athleten für die Winterspiele in Vancouver nominiert. Damit haben drei Wochen vor Beginn der Spiele 145 Sportler, 89 Männer und 56 Frauen, ihr Kanada-Ticket sicher. Unter den offiziellen 141 deutschen Trainern und Betreuern wird in Vancouver auch Ingo Steuer sein.

Vor vier Jahren hatte der Coach der Eiskunstlauf-Weltmeister Sawtschenko/Szolkowy die Teilnahme an den Spielen in Turin noch vor Gericht erstreiten müssen. Damit dürfte auch klar sein, dass die Unabhängige Stasi-Kommission des DOSB keine Einwände gegen den Trainer hatte. 2006 noch hatte das Gremium gegen Steuer votiert und damit den juristischen Streit ausgelöst. Doch von der damaligen Kommission sitzen nur noch zwei Mitglieder im aktuellen Gremium. Doch nun könnte das Bundesinnenministerium (BMI) ein Argumentationsproblem bekommen.

Schließlich darf der frühere Stasi-Spitzel Steuer auf Drängen des BMI seit Jahren nicht mit einem einzigen Cent öffentlicher Gelder unterstützt werden. Die Deutsche Eislauf-Union (DEU) setzt die Regelung um. Sawtschenko und Szolkowy bezahlen ihren Trainer, der Coach bezahlt, außer bei Einladungswettkämpfen, alles selbst. Da das Olympiateam natürlich mit Steuergeldern in Vancouver ist, wird Steuer nun aber über die Hintertür doch mit öffentlichen Mitteln unterstützt. Das BMI gibt zur Frage, ob Steuer nun doch öffentliche Gelder in Anspruch nehmen darf, keine klare Stellungnahme ab.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false