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Felix Schütz trifft zum 2:0, danach wird es noch mal richtig spannend.

© dpa

Olympia-Qualifikation im Eishockey: Deutschland schlägt Lettland 3:2 und fährt nach Pyeongchang

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ist bei den Olympischen Winterspielen 2018 dabei. Im entscheidenden Quali-Spiel in Riga behielt das Team von Marco Sturm kühlen Kopf.

Deutschlands Eishockey-Nationalteam hat das Olympia-Comeback geschafft. Fünf Minuten vor dem Ende erzielte NHL-Profi Tom Kühnhackl den Siegtreffer zum entscheidenden 3:2 (1:0, 1:1, 1:1) im Alles-oder-Nichts-Spiel gegen Gastgeber Lettland. Zuvor hatte die DEB-Auswahl beim Qualifikationsturnier in Riga bereits Japan (5:0) und Österreich (6:0) besiegt. In Südkorea in anderthalb Jahren trifft das Team von Bundestrainer Marco Sturm in der Vorrunde auf Schweden, Finnland und Norwegen.

Leon Draisaitl (17. Minute), Felix Schütz (25.) und am Ende Kühnhackl behielten am Sonntag vor 10 035 Zuschauern in der ausverkauften Arena Riga kühlen Kopf und sicherten Deutschland erstmals seit 2010 wieder die Olympia-Teilnahme. Für Lettland trafen Miks Indrasis (35.) und Martins Karsums (47.).

Damit ist der nominell vielleicht bestbesetzten Auswahl in der DEB-Geschichte ein wichtiger Meilenstein auf dem angestrebten Weg von Präsident Franz Reindl in die Weltspitze gelungen. Reindl, der als Spieler 1976 gemeinsam mit Tom Kühnhackls Vater Erich Olympia-Bronze gewonnen hatte, will bis 2026 mit dem Nationalteam wieder um Medaillen spielen. Acht Monate vor der WM im eigenen Land scheint der Grundstein unter Bundestrainer Sturm gelegt zu sein.

Stanley-Cup-Sieger Tom Kühnhackl gelang in der Schlussphase der Siegtreffer

Nach der ersten WM-Viertelfinal-Teilnahme seit fünf Jahren im Mai in Russland gewann das Sturm-Team nun auch das Qualifikations-Turnier. Auch aufgrund der Erfahrung von zehn Spielern mit zusammen 2852 NHL-Spielen blieb Deutschland am Sonntag cool und schlug noch einmal zurück, nachdem die Letten eine 2:0-Führung Deutschlands im Schlussdrittel noch ausgeglichen hatten.

Philipp Grubauer von den Washington Capitals war im Tor erneut ein souveräner und sicherer Rückhalt. Deutschland überstand die aggressive Anfangsphase der Letten schadlos und überzeugte wieder im Powerplay. Die erste Überzahlsituation nutzte Draisaitl nach einem Pass von Nürnbergs Patrick Reimer zur Führung. Zu Beginn des Mitteldrittels sorgte das vierte Turniertor des in Schweden beschäftigten Schütz zunächst für Ruhe auf den Rängen.

In der 35. Minute kassierte Grubauer dann seinen ersten Gegentreffer im Turnier und musste sich im Schlussabschnitt ein zweites Mal in Unterzahl geschlagen geben. In den Schlussminuten nutzte Kühnhackl eine Überzahlsituation.

Damit ist die Schmach von Bietigheim-Bissingen 2013 vergessen. Damals hatte Deutschland erstmals überhaupt unter Sturms Vorgänger Pat Cortina eine Olympia-Qualifikation verpasst. Unter dem 2015 von Reindl überraschend zum Bundestrainer beförderten deutschen NHL-Rekordspieler Sturm zeigt die Leistungskurve jedoch wieder deutlich nach oben. Anders als unter dem glücklosen Cortina gibt es inzwischen bei wichtigen Turnieren kaum noch Absagen für das Nationalteam. In Riga etwa sicherten sieben aktuelle NHL-Spieler die Rückkehr zu Olympia. Das hatte es zuletzt 2010 bei den Winterspielen in Vancouver gegeben, damals noch mit Sturm als Spieler.

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