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Jeremy Wariner

© AFP

Olympia-Vorbereitung: Sprinter Robles und Wariner glänzen in Paris

Der amerikanische Rundenroutinier Jeremy Wariner und Kubas Hürdenflitzer Dayron Robles haben bereits in die olympische Spur gefunden, die auf dem obersten Treppchen enden soll. Beim Golden-League-Meeting in Paris erzielten beide Top-Zeiten.

Jeremy Wariner und Dayron Robles haben beim letzten Golden-League-Meeting vor Peking am Freitagabend in Paris mit ihren Zeiten dicke Ausrufezeichen gesetzt. "Ich wollte hier eine klare Ansage machen. Das habe ich heute getan", meinte Wariner nach seiner Weltjahresbestzeit von 43,87 Sekunden über 400 Meter und einem deutlichen Sieg über seinen US-Rivale LaShwan Merritt. Robles schrammte über 110 Meter Hürden in 12,88 Sekunden nur eine Hunderstelsekunde an seinem Weltrekord vorbei und meinte hingegen: "Das ist keine Botschaft an Liu Xiang. Das ist keine Botschaft an irgendjemand."

Chinas Volksheld Liu Xiang dürfte dies jedoch so verstanden haben: Robles ist in absoluter Topform und bestätigte seinen Weltrekord vom 12. Juni von Ostrau (12,87). In 12,91 Sekunden hatte Xiang vor vier Jahren Olympia-Gold gewonnen, vor seinem Heimspiel wird der Druck nun immer größer. Während sich der Chinese derzeit bei Meetings nicht sehen lässt, unterbot der mit Goldketten behangene Robles als erster Hürdensprinter zweimal die 12,90 Sekunden. "Ich fühle mich sehr gut, sehr entspannt. Ich weiß, dass ich gut vorbereitet bin für die Ziele, die ich mir gesetzt habe", meinte der 21-Jährige voller Selbstbewusstsein.

Mit breiter Brust verließ auch Olympiasieger Wariner das Stade de France. Nach den Niederlagen gegen Merritt in Berlin und bei den US-Meisterschaften in Eugene glich er das diesjährige Duell mit dem Vize-Weltmeister zum 2:2 aus. Merritt blieb in 44,35 Sekunden deutlich hinter Wariner zurück. "Das ist fabelhaft. Ich konnte mein Rennen so gestalten, wie ich es mir gewünscht habe", meinte Wariner nach seiner gelungenen Generalprobe für Peking. "Mein Finish war exzellent, die Zeit ist sehr gut. Jetzt fahre ich nicht mehr zum Meeting nach Stockholm, sondern nach Hause, um hart zu trainieren."

Jelimo verbessert Afrika-Rekord

Wariner und Robles stahlen in der französischen Hauptstadt auch Hochspringerin Blanka Vlasic und 800-Meter-Läuferin Pamela Jelimo die Show. Das Duo kämpft nach jeweils fünf Siegen bei den bisherigen Golden-League-Stationen weiter um den eine Million US-Dollar (630.000 Euro) schweren Jackpot. Die 18-jährige Jelimo gewann in 1:54,97 Minuten und verbesserte damit den von ihr gehaltenen Afrika-Rekord um zwei Hunderstelsekunden. "Es war ein Test vor den Spielen, und ich bin über meine Zeit sehr glücklich", meinte die Kenianerin. Im Fernduell siegte jedoch ihre große Olympia-Rivalin: Jelena Sobolewa empfahl sich mit der Weltjahresbestzeit von 1:54,85 Minuten bei den russischen Meisterschaften am Freitag in Kazan.

Die derzeit unschlagbare Weltmeisterin Vlasic gewann ihren 33. Wettbewerb hintereinander mit 2,01 Meter und scheiterte erst an 2,05. Zweite wurde die deutsche Meisterin Ariane Friedrich: Die Frankfurterin verpasste mit 1,97 Meter den zehnten Zwei-Meter-Satz in diesem Jahr, ließ aber Europameisterin Tia Hellebaut aus Belgien hinter sich. Über einen zweiten Platz durfte sich auch Stabhochspringer Alexander Straub von der LG Filstal freuen. Der Schwabe, der sich nicht für Peking qualifizieren konnte, überquerte wie der siegreiche Australier Steven Hooker 5,70 Meter. Jelimo und Vlasic müssen nach den Sommerspielen noch bei den Sportfesten in Zürich (29. August) und Brüssel (5. September) gewinnen, um sich den Jackpot teilen zu dürfen.

John Nina[dpa]

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