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Christoph Harting gewinnt den Diskus-Wettkampf der Männer.

© dpa

Olympiasieger gewinnt beim Istaf Indoor: Party mit Christoph Harting

Das Istaf Indoor wird zum Sportfest mit Flammenwerfer und Klatschpappe. Christoph Harting holt im Trubel seinen ersten Titel.

Istaf Indoor ist, wenn Klatschpappen fröhlich zu den Klängen von Rage against the Machine und Guns N' Roses geschwenkt werden. Istaf Indoor ist, wenn sich Weitspringerinnen im Kampf um den Sieg gegenseitig bei ihren letzten Versuchen anfeuern. Wenn die Flammenwerfer in Richtung Hallendecke schießen, auch wenn ein Stabhochspringer die Latte gerissen hat. Wenn Maskottchen um die Wette rennen und Grundschul-Staffeln von 12 600 Zuschauern gefeiert werden. Wenn der Hallensprecher eine „große Diskuswurf-Party“ ankündigt und die Stimmung auf den Rängen mindestens genauso wichtig ist wie sportliche Spitzenleistungen.

Istaf Indoor ist aber vor allem, wenn sich am Ende alle Augen auf einen Harting richten. So auch am Freitagabend, bei der vierten Auflage des größten Leichtathletik-Hallenmeetings der Welt in der Arena am Ostbahnhof. Olympiasieger Christoph Harting schien die Aufmerksamkeit bei seinem ersten Wettkampf seit seinem Triumph von Rio de Janeiro jedenfalls zu genießen. Der 26-Jährige grinste ins Publikum, tanzte zwischen seinen Versuchen vergnügt durch die Gegend, stibitzte Maskottchen Berlino heimlich dessen Namensschild vom Rücken – und gewann den Wettbewerb mit einer Weite von 63,84 Meter zum ersten Mal in seiner Karriere. Im Vorjahr hatte ihn sein großer Bruder Robert Harting noch im letzten Versuch vom ersten Platz verdrängt, diesmal fehlte der Olympiasieger von 2012 nach einer Knie-Operation.

Cindy Roleder aus Chemnitz gewinnt den Hürdenlauf

Die Veranstalter werben für das Istaf Indoor mit dem Slogan „Leichtathletik der Zukunft“ und geben jedes Jahr ihr Bestes, um die bisweilen angestaubt wirkende Sportart ein bisschen moderner zu machen – mit einem halbstündigen integrierten Popkonzert, Feuerwerk, gleißendem Scheinwerferlicht und permanenter Bespaßung. Das Konzept kommt an, zumindest war die Großarena auch am Freitag wieder ausverkauft.

Nicht ganz so spektakulär wie erhofft lief das neben dem Diskuswurf als zweites Highlight vorgesehene Stabhochspringen. Olympiasieger Thiago Braz da Silva aus Brasilien scheiterte schon an 5,86 Meter, der Sieg ging an den Polen Piotr Lisek. Hallen-Weltrekordler Renaud Lavillenie hatte seine Teilnahme verletzt absagen müssen, die Wiederauflage des Olympia-Zweikampfs zwischen da Silva und dem Franzosen musste ausfallen. Auch Weitspringerin Alexandra Wester konnte ihren Sensationssieg vom Vorjahr nicht wiederholen: Die Kölnerin wurde mit 6,71 Meter Dritte, der Sieg ging mit Weltjahresbestleistung von 6,87 Meter an die Olympiadritte Ivana Spanovic aus Serbien. Über 60 Meter Hürden bekamen die Zuschauer einen deutschen Sieg zu sehen, Cindy Roleder aus Chemnitz gewann in 7,85 Sekunden.

Höhepunkt des Abends, nach gut vier Stunden Programm, sollte dann die Christoph-Harting-Show werden. Der Olympiasieger enttäuschte die Erwartungen nicht, bewies sein Talent als Sportler und als Showman, wurde vom Publikum gefeiert und bedankte sich: „Danke, dass ihr solange durchgehalten habt!“

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