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Andreas Wellinger überzeugte als Zweiter bei der Vierschanzentournee.

© Daniel Karmann/dpa

Olympische Winterspiele: Nur nicht so miesepetrig

Vier Wochen vor Beginn von Olympia in Pyeongchang rechnet die Hälfte der Deutschen nicht mit mehr Medaillen als 2014. Dabei sind die Aussichten gar nicht so düster. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Anne Armbrecht

Da haben wir sie wieder, die ewigen Miesepeter. Vier Wochen vor Beginn der Winterspiele in Pyeongchang rechnet einer Umfrage zufolge die Hälfte der olympiafrustrierten Deutschen nicht mit einem Medaillenplus im Vergleich zu den 19 Plaketten, die die schwarz-rot-goldige Schneesportnation in Sotschi 2014 erwirtschaftete. Zwölf Prozent glauben sogar an weniger.

Unabhängig davon, ob das so schlimm wäre: Ist die Aussicht wirklich so düster? Freilich, die Biathleten schwächeln, auch die Kombinierer performen nicht mehr perfekt wie zuletzt. Sicher geglaubte Medaillenkandidaten wie Felix Neureuther oder Severin Freund bleiben zudem verletzt Zuhause. In Langlauf, Eishockey, Curling und Co. haben andere das Sagen. Auf die Technikdisziplinen im Eiskanal wird dagegen wie immer Verlass sein. Und sonst? Warten wir mal ab, wer einspringt. Als bei der Vierschanzentournee Routinier Richard Freitag ausfiel, war der junge Andreas Wellinger zur Stelle.

So gesehen ist die Situation auch eine Chance, aus dem Schatten der Stars zu treten. Nicht nur für Athleten – auch für Sportarten, die sonst nicht im Fokus stehen. Als bei den Sommerspielen 2008 in Peking einige Tage ohne deutschen Titel vergingen, schaute plötzlich alles auf den Slalomkanuten Alexander Grimm, als der zu Gold paddelte. Lassen wir uns doch einfach überraschen. Ist ohnehin spannender. Wer will schon Wettkämpfe sehen, bei denen der Ausgang feststeht?

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