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Mit Gewähr. Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier mit Gewehr am Schießstand.

© Hendrik Schmidt/dpa

Olympische Winterspiele: Wer braucht bitte zehn Biathlon-Wettbewerbe?

Es soll Leute geben, die nicht genug Biathlon kriegen können. Unser Autor zählt nicht dazu, er beklagt die vielen Disziplinen. Ein Kommentar.

Wollen mal der Laura Dahlmeier alle Daumen drücken, dass sie nach den ersten beiden auch noch die restlichen drei Biathlon-Wettbewerbe gewinnt. Man mag sich ja nicht vorstellen, wenn es fünf verschiedene Biathlon-Olympiasiegerinnen gäbe. Und noch einmal fünf Biathlon-Olympiasieger bei den Männern dazu. Den Mixed-Staffel-Wettbewerb – ja, so etwas gibt es inzwischen auch noch in dieser Sportart – vernachlässigen wir mal.

Es soll Leute geben, die nicht genug Biathlon kriegen können. Als Biathlon 1960 in Squaw Valley olympisch wurde, gab es nur den 20-Kilometer-Wettbewerb für die Männer. Inzwischen gibt es noch die Staffel, den Sprint, die Verfolgung und einen Massenstart. Für die Frauen ist Biathlon erst seit 1992 olympisch, in ebenfalls fünf Disziplinen, was gerecht ist. Aber wer braucht das alles, mal abgesehen von uns Deutschen für den Medaillenspiegel?

Inzwischen gibt es Medaillen in 102 Disziplinen – zur Premiere der Winterspiele 1924 in Chamonix waren es 16. Unter anderem auch einen Wettbewerb im Militärpatrouillenlauf, aus dem das Biathlon hervorgegangen ist. Der Wintersport ist vielfältiger geworden, Sportarten wie Freestyle-Skiing oder Snowboard sind hinzugekommen. Sie passen in die Zeit und sind eine Bereicherung. Aber würde es in jeder Sportart nicht auch ein Olympiasieger tun? Die Spiele wären kleiner, kompakter und finanzierbarer. Und überhaupt: ein Olympiasieg im Biathlon wäre viel mehr wert.

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