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„Operation Aderlass“: Doping-Razzia bei deutschem Mediziner

Berichten zufolge hat es in der Operation Aderlass eine Razzia bei einem deutschen Sportmediziner gegeben. Er war Teamarzt beim Österreichischen Skiverband.

Bei den Dopingermittlungen der "Operation Aderlass" führt eine weitere Spur zu einem deutschen Mediziner. Das berichten die "Süddeutsche Zeitung" und die ARD-Dopingredaktion. Demnach haben Kriminal- und Zollbeamte im Auftrag der Innsbrucker Staatsanwaltschaft am vergangenen Dienstag in der Nähe von Rosenheim eine Razzia bei dem 79 Jahre alten Mediziner Ulrich H. durchgeführt.

Laut "SZ" ist H., der ab 2006 als Leitender Teamarzt Langlauf des Österreichischen Skiverbands (ÖSV) fungierte, von geständigen Dopingsündern schwer belastet worden, sagt Staatsanwalt Thomas Willam in Innsbruck. "Unsere Ermittlungen ergaben, dass zwei bei uns geführte Personen, ein Spitzensportler und ein Trainer, den Arzt belasten, dass er ihnen fallweise Epo überlassen habe, zum Zweck der Leistungssteigerung im Sport."

Der Vorfall habe sich Ende 2013 zugetragen, sei womöglich aber nicht der einzige. H. bestreitet die Vorwürfe: "Ich habe niemandem Dopingmittel gegeben, noch weniger habe ich welche verkauft!", sagte er der "SZ". Bei der Razzia seien keine dopingverdächtigen Substanzen sichergestellt worden.

Losgetreten wurde der Fall Ende vergangenen Jahres durch die Enthüllungen des österreichischen Skilangläufers Johannes Dürr. Bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld im Februar erwischten die Fahnder bei einer Razzia einen Langläufer kurz vor dem Wettkampf mit der Nadel im Arm, sieben Verdächtige wurden damals festgenommen. Als Drahtzieher gilt ein Sportmediziner aus Erfurt, der Doping stets bestritten hat, aber seit Ende Februar in München in Untersuchungshaft sitzt. Bisher sind in dem Blutdoping-Skandal Namen von 21 Sportlern aus acht Ländern bekannt. (Tsp, dpa)

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