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Dresdens Florian Jungwirth und der Cottbusser Dimitar Rangelov kämpfen um den Ball.

© dapd

Ostderby: Energie Cottbus schlägt Dynamo Dresden 2:1

Das Spiel hatte alles, was ein Derby abseits von Krawallen ausmacht. Sportlich bewies gerade der Aufsteiger aus Dresden in Hälfte eins seine Qualitäten - doch dann verlor Dresden die Führung und die Contenance.

Sie hatten Mühe, das Plakat aufzuhängen, mehrmals riss es ab. „Max Mustermann“ stand auf dem weißen Leinentuch, das die Dresdner Fans vor ihrer Kurve anbrachten. Dabei war das erste Aufeinandertreffen von Energie Cottbus und Dynamo Dresden seit 2006 alles andere als gewöhnlich. 20 500 Zuschauern sahen einen 2:1(0:1)-Sieg der Cottbusser.

Vor fünf Jahren stand die Partie nach mehrmaligen Ausschreitungen noch kurz vor dem Abbruch, diesmal blieb es friedlich im Stadion der Freundschaft. Die Zuschauer hielten sich an die Marschroute des Cottbusser Trainers Claus-Dieter Wollitz vor dem Spiel: „Es ist die große Möglichkeit, Deutschland zu zeigen, dass die Fans im Osten anders sind, als alle erwarten.“

Das Spiel hatte das, was ein Derby abseits von Krawallen ausmacht: Ein lautes, volles Stadion und zwei couragiert kämpfende Mannschaften. Die Zweite Liga geht erstmals seit 20 Jahren in eine Saison mit fünf Mannschaften aus dem Osten, das Auftaktduell zwischen Cottbus und Dresden sollte der erste Stresstest werden – er gelang.

Sportlich bewies gerade der Aufsteiger aus Dresden in Hälfte eins seine Qualitäten. Der Verein hat den kleinsten Etat der Liga und weiterhin finanzielle Probleme. Doch Trainer Ralf Loose hat im Angriff ein Dreieck, mit dem sein Team gerade auswärts in dieser Saison bestehen kann. Marcel Heller auf rechts, Filip Trojan in der Zentrale und Pavel Fort als Spitze machen das Dresdner Konterspiel gefährlich. Symptomatisch dafür war der Treffer zum 1:0 in der 45. Minute: Der agile Heller setzte sich über rechts durch und schlug eine Maßflanke auf Fort, der auf den nachgerückten Trojan zurücklegte. Trojan traf per Kopf zum 1:0.

Bei Energie war der Einzige mit beachtlichem Bewegungsradius Trainer Wollitz in seiner Coaching-Zone. Das Aufbauspiel der Gastgeber war zu durchschaubar, in der Pause brachte Wollitz für den völlig indisponierten Jules Reimerink Mittelfeldmann Alexander Ludwig. Und der hebelte zehn Minuten später mit einem gekonnten Außenrist-Pass Dresdens Deckung aus – Daniel Adlung verwandelte das Zuspiel zum 1:1. Wollitz’ nächster Einfall: Er brachte Dennis Sörensen in der 61. Minute. Der Däne brauchte seinerseits gar nur fünf Minuten Eingewöhnungszeit, dann verwertete er einen Abpraller aus zwölf Metern zum 2:1. Das Spiel war gedreht und der Cottbusser Anhang feierte seine Wendegewinner mit „Nur der FCE“-Gesängen.

Dresden hatte die Führung und die Contenance verloren. Zu überhastet fielen nun die Angriffe aus, der trojanische Sturm wurde von der von Markus Brzenska organisierten Cottbusser Defensive abgemeldet. Eine Leistungssteigerung brachte den ersten Saisonsieg für Energie – auch dank der richtigen Einfälle von Trainer Wollitz.

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