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Michael Ratajczak (grünes Trikot) jubelt über den Aufstieg in die Bundesliga.

© imago images/Sven Simon

Paderborns verabschiedeter Torwart wieder da: Und plötzlich landet Ratajczak in der Bundesliga

Beim Aufsteiger Paderborn sind zwei Torhüter verletzt. Auf einmal ist der 37 Jahre alte Ratajczak wieder gefragt. Das erfreut unseren Autor.

Er wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht die großen Geschichten der kommenden Bundesliga-Saison schreiben. Vermutlich nicht einmal die kleinen. Und doch ist die Geschichte von Michael Ratajczak eine sehr schöne im oft reichlich überhitzten Profi-Fußball.
Die Meldung auf der Webseite des Vereins ist überschrieben mit: „Ratajczak verlängert seinen Vertrag in Paderborn“. Der Torwart hatte in der abgelaufenen Saison der Zweiten Liga zwei Einsätze beim Sensationsaufsteiger. Na gut, könnte man denken, darf er halt ein weiteres Jahr den Ersatzmann geben. Dann wäre diese Geschichte ziemlich normal. Doch Ratajczak ist 37 und seine Karriere schien beendet. Er sollte im Nachwuchsbereich arbeiten. Der SC Paderborn setzte auf Leopold Zingerle, 25, und Leon Brüggemeier, 21. Aber beide werden zu Beginn der Vorbereitung verletzt fehlen. Also steigt Ratajczak wieder ein.
Der Keeper ist viel rumgekommen, spielte für den MSV Duisburg ebenso wie für Rot-Weiß Erfurt II oder White Star Woluwe in Belgien. Es war eine solide Karriere mit über 100 Zweitligaspielen – und erstaunlichen sieben Aufstiegen. Den ersten erlebte Ratajczak mit Borussia Dortmund II vor 17 Jahren, er stand auch einige Male im Profikader. 2012 stieg er als Stammtorwart mit Fortuna Düsseldorf in die Bundesliga auf. Danach musste er gehen. Nun also der sehr späte, unverhoffte Abzweig Richtung Erste Liga. Vielleicht bekommt Ratajczak dort doch noch einen Einsatz. Das wäre nicht nur eine schöne, sondern auch eine große Geschichte.

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