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Sport: Papic stopft am besten

Beim Stechen greift Stipo Papic auf das lebende Objekt zurück. Der Basketballer von Alba Berlin postiert den überraschten Eicke Marx, den Betreuer des Bundesligateams, unter dem Korb der Max-Schmeling-Halle.

Beim Stechen greift Stipo Papic auf das lebende Objekt zurück. Der Basketballer von Alba Berlin postiert den überraschten Eicke Marx, den Betreuer des Bundesligateams, unter dem Korb der Max-Schmeling-Halle. Papic, 2,06 Meter lang, läuft an, wirft den Ball in die Luft, springt über den gebückt da stehenden Marx, fängt den Ball wieder und stopft ihn in den Korb. Die 8500 Zuschauer toben, die Kampfrichter strecken weiße Nummerntäfelchen nach oben, wie beim Eiskunstlauf. Dreimal die "10" geben DSF-Moderator Lou Richter, Choreograph Detlef Soost, genannt Dee!, aus der RTL-II-Show "Popstars" und Sänger Darnell. Sie sind die Juroren beim Dunking-Wettbewerb des Allstar-Days der Basketball-Bundeliga. Verrücktheit zählt. Der fliegende und hüpfende Papic siegt vor dem rollenden Amateur Daniel Wanjama, der einen Purzelbaum macht, ehe er den Ball im 3,05 Meter hoch hängenden Ring unterbringt. Zuvor hatte er mit Mütze über den Augen getroffen.

Der Sprung-und-Stopf-Wettbewerb gehört zu den Höhepunkten der achtstündigen Show am Sonnabend. "Ein bisschen habe ich nach dem Training geübt", sagt Papic lachend. Sonst hätte er sich möglicherweise verknotet bei dem Trick, bei dem er den Ball im Laufen zwischen den Beinen durchsteckte. Papic, bei Alba nur Reservist mit wenig Spielzeit, war einer der Stars des Abends. Er trumpfte auf, als wolle er ganz Berlin zeigen, dass es Unsinn wäre, ihn gehen zu lassen. Stadtsport Braunschweig hat Interesse an dem Centerpieler, der es beim Meister hinter Dejan Koturovic und dem noch verletzten George Zidek schwer haben wird in nächster Zeit. Geht er oder bleibt er? Will er zum Tabellenletzten der Basketball-Bundesliga oder wollen nur die Vereine, dass er will? "Dazu kann ich jetzt nichts sagen", ist alles, was Papic sagt, mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Sollte er wirklich gehen, könnte er Alba am 20. Februar zeigen, was der Meister an ihm verloren hat. Da treten die Berliner in der dritten Pokalrunde in Braunschweig an. Das ergab die Auslosung während des Allstar-Days.

Beim anschließenden Allstar-Game zwischen den besten, von den Fans gewählten, Bundeligaspielern des Nordens gegen die des Südens, kam Papic nicht zum Einsatz, dafür aber die Berliner Marko Pesic, Henrik Rödl und Wendell Alexis. Ihr Trainer war der frühere Alba- und jetzige Kölner Trainer Svetislav Pesic. Der Norden gewann 112:102 und die Zuschauer feierten Alexis, den Topscorer (21 Punkte) mit Sprechchören. Und pfiffen lautstark, weil nicht Alexis sondern Reggie Bassette (Rhein Energy Cologne) von den Journalisten zum wertvollsten Spieler gewählt wurde. "Am Anfang war das ja ganz ordentlich. Aber danach ...", sagte Bassette erstaunt, der im ersten Durchgang mit zwölf Punkten dominierte, im zweiten Spielabschnitt aber kaum mehr spielte und gar nicht punktete. Da drehte Alexis auf, machte 15 Punkte. Doch die Wahlzettel wurden schon früh in der zweiten Hälfte eingesammelt, zu früh.

Helen Ruwald

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