Sport: Paralympics: Aktuelle Meldungen

Gold: Deutschlands Sportler kommen bei den Paralympics in Sydney doch noch in Schwung. Sogar im Schwimmen gab es endlich den ersehnten ersten Sieg. Anke Conradi (Regensburg) gewann am Mittwoch über 50 Meter Rücken. Die zweite Goldmedaille steuerte Michaela Daamen (Leverkusen) im Kugelstoßen bei. Jochen Wollmert (Wedding/Brandenburg) sicherte sich Paralympics-Gold im Tischtennis. Außerdem gab es am bisher erfolgreichsten Tag für das deutsche Team fünf Silber- und zwei Bronzeplaketten.

Politik: Die Politik spielt auch bei den Paralympics eine große Rolle. Die kuwaitischen Rollstuhl-Fechterinnen weigerten sich, in der Vorrunde gegen den religiösen "Erzfeind" Israel anzutreten. Als das Ansinnen abgelehnt wurde, ließen sich die Frauen aus Kuwait scheinbar schwerverletzt aus ihren Rollstühlen fallen, um nicht vom Gegner berührt zu werden. Alle Sportler mussten vor den Paralympics eine Vereinbarung unterschreiben, dass sie unabhängig von Religion oder Politik Sport betreiben.

Protest: Die deutsche Mannschaftsleitung hat gegen die Wertung des Sitzvolleyball-Matchs zwischen Bosnien-Herzegowina und Libyen (0:3) Protest eingelegt. Chef de Mission Karl Quade erklärte zur Begründung, dass die Einstellung des Europameisters vom Balkan gegen jeglichen paralympischen Geist verstoßen habe. Die Bosnier sollen die Bälle bewusst in Aus geschlagen haben, um den gewünschten Gegner im Viertelfinale zu bekommen. Der heißt übrigens Deutschland.

Gepard: Die geistig behinderte Paralympics-Sportlerin Lisa Llorens hat es abgelehnt, die australische Topsportlerin Cathy Freeman als Vorbild zu akzeptieren. Stattdessen entschied sich die Autistin für den Geparden, das schnellste Landtier der Welt, als Inspiration. "Ich jage meine Gegner wie ein Gepard, dann ergreife ich sie und besiege sie", erklärte die 22 Jahre alte Australierin. Diese Einstellung hat Llorens zumindest erfolgreicher als Freeman bei Olympia gemacht: Sie gewann Gold über 200 Meter und im Hochsprung sowie Silber über 100 Meter.