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Flott. Newcomer Johannes Floors.

© Imago

Paralympics: Freude aufs Debüt in Rio

In der Paralympics-Mannschaft für Rio de Janeiro stehen zahlreiche junge Athleten.

Die Coaches werden noch allerlei mentales Training leisten, um die jungen Sportler aufs Großereignis einzustimmen – aber das aus gutem Grund. Denn mehr als die Hälfte der deutschen paralympischen Nationalmannschaft für Brasilien 2016 sind Newcomer und zum ersten Mal bei solch einem internationalen Großevent dabei. Statt auf verlassenen Sportplätzen vor leeren Rängen werden sie bei den Paralympics in Rio de Janeiro vom 7. bis 18. September in ausverkauften Stadien mit tosendem Publikum auflaufen und erstmalig vor Fernsehkameras treten. Die meisten Athleten pusht so etwas aber, das zeigt die Erfahrung im Behindertenleistungssport. Und dass die Nominierungskommission des Nationalen Paralympischen Komitees für Deutschland unter den 148 Athleten gleich die Namen von 79 Debütanten bekanntgegeben hat, spricht auch für eine erfolgreiche Nachwuchsförderung des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS).

Zu den 83 Männern und 65 Frauen, die bei den 15. Paralympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro teilnehmen werden, kommen noch eine Steuerfrau (Rudern), ein Pilot (Radsport) und ein Guide in der Leichtathletik. Begleitet werden die 148 Athleten (fast so viele wie in London 2012 mit 150 Sportlern) von weiteren 94 Personen wie Trainer, Ärzte und Betreuer. Insgesamt erwarten die Organisatoren rund 4350 Sportler aus 180 Nationen, die in 23 Sportarten antreten.

Jüngste Deutsche ist eine 17 Jahre alte Schwimmerin

Dass die deutsche Mannschaft so gut aufgestellt ist, liegt laut DBS-Pressesprecher Kevin Müller auch daran, dass Deutschland die Startplätze mit den Sportlern besetzen konnte, die die internationale wie deutsche Norm erfüllen. Zudem habe es nach den sehr öffentlichkeitswirksamen Spielen von London 2012 einen Schub beim Nachwuchs gegeben. Zu den erfolgversprechenden jungen Athleten gehören etwa die Prothesen-Sprinter Johannes Floors und Felix Streng – sowie die Schwimmerinnen Elena Krawzow und Emily Telle vom Berliner Schwimmteam/PSC Berlin. Jüngste Teilnehmerin ist die 17 Jahre alte Schwimmerin Janina Breuer.

Allein in der Leichtathletik stellt das Nationalteam 36 Sportler plus einen Begleitläufer, das sind die – schon erfahrenere – Katrin Müller-Rottgard – und ihr Guide Sebastian Fricke. Zu den bekannten Athleten gehören etwa Weitspringer Markus Rehm und die 53-jährige Marianne Buggenhagen. Sie gewann bei bisher sechs Paralympics seit 1992 insgesamt neun Goldmedaillen. Rio mit all seinen Gegebenheiten werde „eine große Herausforderung“, eben auch wegen der Erststarter, sagt der Chef de Mission Karl Quade. Qualifiziert haben sich auch vier Mannschaften: die Sitzvolleyballer, das durchgestartete Goalball-Team sowie die Rollstuhl-Basketball-Teams der Männer und Frauen – die letztgenannten als Titelverteidiger.

Auch die Radsportler sind Medaillenkandidaten mit erfahrenden Akteuren wie Hans-Peter Durst, Denise Schindler und Michael Teuber. Beim Straßenrennen fährt Olympiamedaillengewinner Stefan Nimke als Pilot auf dem Tandem mit dem sehbehinderten Kai Kruse. Para-Snowboarder Stefan Lösler tritt beim neuen Para-Triathlon an. Die gebürtige Berlinerin – und Kugelstoßerin – Franziska Liebhardt, lungen- und nierentransplantiert, engagiert sich für „Sportler für Organspende e.V.“.

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