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Anna Schaffelhuber gewann in Sotschi bei fünf Starts im im Ski Alpin fünf Goldmedaillen.

© Julian Stratenschulte/picture alliance / dpa

Paralympics in Südkorea: „Die Chancen der deutschen Mannschaft sind gut"

Beim Partnermeeting in Berlin wurden erste Eckdaten für die Paralympics im März abgesteckt - die Medaillenhoffnung Clara Klug war auch dabei.

Von Ronja Ringelstein

Wenn Clara Klug auf den Skiern steht, ist sie nie allein. Von Geburt an ist die Münchnerin blind, geht sie an den Start, ist ihr Guide Martin Härtl immer dicht bei ihr. Er gibt den Weg vor, führt sie – und das mit Erfolg. Die 23-Jährige ist eine der großen Medaillen-Hoffnungen für die Paralympischen Spiele in Südkorea, die im März stattfinden. Und deshalb war sie beim Partner Meeting des Deutschen Behindertensport Verbands und Team Deutschland am Mittwoch mit dabei. Auf die Bühne führte sie natürlich wieder ihr Guide Härtl. „Er muss das komplette Geschehen und gleichzeitig mich im Auge haben. Er trägt einen Pulsfrequenz-Messer, aber der zeigt meine Daten an. Er muss sich völlig an mich anpassen“, erzählte die Parabiathletin. Ihr Trainingsplan ist bis März bereits durchgetaktet, jede Woche wird im Schnee trainiert, wenn auch zunächst in der Halle.

ARD und ZDF übertragen live

Denn so viel Zeit ist nicht mehr. Weder für die Wintersport-Athleten, noch für die Partner. Die Tagung fand im Sparkassenhaus an der Charlottenstraße in Mitte statt. Erstmalig wurde der Vorausblick auf die Spiele im Doppel mit dem Deutschen Olympischen Sportbund gemacht, der am Donnerstag seine Planungen konkretisieren wird. Es ist ein Zeichen, dass Olympische und Paralympische Spiele enger zusammenwachsen, was Sinn macht: Viele der Wettkampfstätten in dem Koreanischen Ski-Gebiet Pyeong Chang sind schließlich identisch.

Ein Vertreter der ARD versicherte, dass man trotz des Rechteerwerbs für die Übertragung der zuvor stattfindenden Olympischen Spiele, die Paralympics nicht als weniger wichtig bewerten und breit abdecken werde. Die Zeitverschiebung von plus acht Stunden in Asien führe dazu, dass auch zur Nachtzeit in Europa, die wichtigsten Entscheidungen live übertragen würden.

Sechs Sportarten mit insgesamt 670 Athleten - Russland ist gesperrt

Die Winterspiele haben einen deutlich geringeren Umfang als die Sommerspiele. Es sind nur sechs Sportarten, in denen Wettkämpfe stattfinden werden: Para Biathlon, Para Ski Langlauf, Para Ski Alpin, Para Snowboard – erstmals als eigenständige Sportart – Rollstuhlcurling und Para Eishockey. Insgesamt 670 Athletinnen und Athleten werden nach derzeitigem Stand antreten, immerhin 24 Prozent mehr als in Sotschi 2014. Russland ist nach wie vor von der Teilnahme gesperrt.

Das Deutsche Team wird höchstens 40 Sportler an den Start bringen, fest stehen davon erst 21. Die Deutsche Para Eishockey-Mannschaft hat Mitte Oktober in Schweden die Möglichkeit, sich zu qualifizieren. Nominiert wird dann am 30. Januar, bevor es Anfang März nach Korea geht. Einige Athleten werden direkt aus ihren Trainingslagern anreisen, um bei der Eröffnungsfeier am 8. März dabei zu sein und dann in den Wettkampf zu starten.

Karl Quade, der in Korea zum 12. Mal Chef de Mission der Deutschen Mannschaft sein wird, schaut – wie auch sonst – mit Sportsgeist in die Zukunft: „Die Chancen der Mannschaft sind gut. Wir haben eine schöne Mischung aus etablierten Athleten, die man noch aus Sotschi kennt und neuen Gesichtern.“ Zu den Neuen zählt auch Clara Klug. Nachdem sie bei der Weltmeisterschaft der Biathleten im Februar zweimal Silber und einmal Bronze geholt hat, will sie's jetzt erst recht wissen.

Der Tagesspiegel und die Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) geben seit 2004 die Paralympics Zeitung heraus. Auch nach Korea wird wieder ein Team von Nachwuchs-Journalisten reisen, um von dem Event zu berichten. Die "PZ" erscheint auf Deutsch, Englisch und in der jeweiligen Landessprache des Austragungsortes.

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