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Paralympics: Medaillenprämien: Es gibt keine Gerechtigkeit

Über die Prämien bei den Paralympics wird schon jetzt gestritten. Friedhard Teuffel erklärt in seinem Kommentar, warum bei den Paralympics nicht so viel über Geld geredet werden sollte.

Bei den Olympischen Spielen hat es vier Tage gedauert, bis sich der erste Sportler beklagt hat. Bei den Paralympics hat sich die erste Athletin schon zu Wort gemeldet, bevor der erste Wettkampf überhaupt begonnen hat. Es geht um die Prämien für Medaillen und dass sie viel zu niedrig seien. Die Diskuswerferin Ilke Wyludda sagt mit Blick auf die finanziellen Belohnungen: „Der Behindertensport hat in Deutschland leider Gottes immer noch nicht den Stellenwert, den er verdient.“

Das mag richtig sein. 15 000 Euro gab es jetzt von der Stiftung Deutsche Sporthilfe für eine olympische Goldmedaille, 4500 Euro sind für eine paralympische ausgelobt. Aber es ist der deutschen Mannschaft bei den Paralympics in London zu wünschen, dass sie sich von der Diskussion um die Prämien gar nicht erst anstecken lässt. Sie ist eine Falle.

Denn bei der Bezahlung von Sportlern geht es grundsätzlich nicht gerecht zu. Es ist unverhältnismäßig, dass ein Fußballspieler drei Millionen Euro im Jahr verdient und ein Ruderer dreißigtausend. Der Fußball hat die Preise verdorben, er spielt Millionen über Fernsehverträge und Sponsoren ein, und diese Millionen werden dann eben verteilt.

Die Paralympics sind die vielleicht größte Mutmacher-Veranstaltung der Welt. Sie erzählen, was mit einem Handicap alles möglich ist. Diese Leistungen sind unbezahlbar und sie verdienen auch eine finanzielle Anerkennung. Ihre Strahlkraft bekommen die Athleten aber genau daher, etwas anders zu sein als einfach nur Berufssportler.

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