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Guter Abschied. Mareike Miller vom Rollstuhlbasketballteam Deutschland ist trotz des verlorenen Finales gegen die USA zufrieden mit der Silbermedaille.

© Thilo Rückeis

Paralympics - Rollstuhlbasketball: Siegerinnen mit Silber

Gold war der Traum der Titelverteidiger, doch es wurde Silber. Es war trotzdem ein erfolgreiches Turnier für die deutschen Rollstuhlbasktballerinnen.

Obwohl Deutschland 2012 in London Gold gewann und Europameister ist, ging das Team nicht als Top-Favorit in das Turnier bei den Paralympics in Rio. Vor allem den Niederlanden und den USA, deren Spielerinnen größtenteils Profis sind, wurden höhere Chancen zugerechnet.

Nach einem überragenden Halbfinale des deutschen Teams gegen die Niederlande war die Titelverteidigung eigentlich in Sicht. Dort trafen die Deutschen mit den USA auf den nächsten Favoriten. „Dass wir die Chance haben, wieder Gold zu holen, ist natürlich ein Traum“, sagte Mareike Miller, Topscorerin der Deutschen, vor dem Spiel. Gerade für Miller sollte es ein besonderes Spiel werden. Ihre Ehefrau Desiree spielt für die USA, Miller lebt in Wisconsin und kennt die meisten Spielerinnen aus dem College. Doch der Traum platzte. Die USA war in der Rio Olympic Arena die bessere Mannschaft, allein Rebecca Murray erzielte 33 Punkte und hatte somit großen Anteil an der entscheidenden Niederlage für die Deutschen in einem sonst starken Turnier.

Acht Spielerinnen von den Paralympics 2012 waren auch in Rio dabei

Die Baskteballerinnen starteten mit drei Siegen aus vier Spielen in das Turnier. „Wir sind ein bisschen stotternd reingekommen“, sagt Bundestrainer Holger Glinicki über die Gruppenphase. Allerdings belegte Deutschland am Ende einen souveränen ersten Platz. Auch das Viertelfinale gegen Frankreich wurde mit 76:28 mit Leichtigkeit gewonnen.

Gegen die Niederlande spielte man wie schon 2012 im Halbfinale. In London besiegten die deutschen Frauen die Niederländerinnen knapp – gegen Australien wurde dann Gold geholt. Es wurde auch diesmal ein schwieriges Spiel, aber Deutschland gewann schließlich mit 55:45 Punkten.

Acht Spielerinnen aus London waren auch in Rio dabei. Vor allem Miller und Marinna Mohnen konnten mit meist tadellosem Zusammenspiel überzeugen. Seit 2012 sei laut Miller die Konkurrenz viel stärker geworden. Deshalb freuten sich die Spielerinnen über die Silbermedaille. „Wir haben von Anfang an gesagt: ,Silber ist riesig.‘ Dass wir so gut gespielt haben, war echt eine super Leistung“, sagt Miller. Auch Coach Glinicki ist zufrieden: „Wir haben hier Silber gewonnen, nicht Gold verloren.“

Milan Marcus

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