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Daniel Dias war schon 2012 erfolgreich und gewann in London Gold über 50 Meter Schmetterling.

© Tal Cohen/dpa

Paralympische Spiele 2016 in Rio: Mit allen Wassern

Ein Reiter mit Pferdehaarallergie und der schnellste paralympische Athlet aller Zeiten: bei den Spielen in Rio präsentieren sich die unterschiedlichsten Athleten.

Man muss gut aufpassen, um ihn im Auge zu behalten, denn Jason Smyth (29) gilt als der schnellste paralympische Athlet aller Zeiten. Der sehbehinderte Sprinter hält in der T-13-Klasse den Weltrekord über 100 Meter sowie über 200 Meter. 2010 war der Ire der erste paralympische Teilnehmer bei der Leichtathletik-EM. Sein Ziel ist es, bei den Olympischen Spielen mitzukämpfen. 2012 verpasste er dafür die Qualifikationszeit für den 100-Meter-Sprint mit 10.22 Sekunden nur knapp. Schnell ist auch Daniel Dias, der im Schwimmen auf 50, 100 und 200 Metern in den Klassen S5, SB4 und SM5 zehn Weltrekorde hält. Mit 15 Medaillen bei den Paralympics in Peking und London ist Dias der erfolgreichste brasilianische paralympische Athlet aller Zeiten. Top ist der 28-Jährige auch als Gewinner des Laureus World Sports Awards als Behindertensportler des Jahres, den er dieses Jahr zum dritten Mal gewann. Es ist wahrscheinlich, dass Dias in Rio weitere Goldmedaillen holt und Bestzeiten schwimmt.

Mit Goldmedaillen kennt sich Lee Pearson aus: der selbsternannte „wahrscheinlich erfolgreichste Athlet im Reitsport jemals“ gewann bei seinen vier Paralympics-Teilnahmen insgesamt zehn Mal Gold. Ironischerweise hat der 42-jährige Brite eine Pferdehaarallergie und nimmt deshalb Medikamente. Pearson wird in Rio mit seinem neuen Pferd „Zion“ versuchen, sich selbst zu übertreffen.

Dagegen stehen für Sam Grewe die größten Erfolge noch bevor. Der US-Amerikaner hat bei seinem Paralympics-Debüt seine Ziele hoch gesteckt: „Ich möchte eine Medaille gewinnen, idealerweise natürlich Gold.“ Dass er dafür hoch genug springt, bewies der 18-Jährige 2015 bei der IPC Leichtathletik-WM in Katar, als er in der Kategorie T42 über 1,81 Meter sprang – ein Resultat, mit dem er 2012 in London Gold gewonnen hätte.

Eine weitere Newcomerin, die man anschauen sollte, ist Beatrice Vio aus Italien. Die Fechterin ist in der Klasse B bei ihren ersten Paralympics Favoritin. Dazu gibt es guten Grund: Das „Baby“, wie Vio mit Spitznamen genannt wird, gewann voriges Jahr im Alter von 18 Jahren den WM-Titel und blieb bis Juli 2016 ungeschlagen. Vio ist damit die beste Fechterin ihrer Klasse. Sie erhofft sich von ihrem Debüt vor allem viel Spaß, „ein gutes Resultat wäre ein schöner Bonus“.

Milan Marcus

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