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Am Boden. Paris' Weltklassespieler Neymar droht lange auszufallen.

© Geoffroy van der Hasselt/AFP

Paris Saint-Germain: Neymar und die Rolle des Geldes

Brasiliens Fußballstar erleidet einen Haarriss im Mittelfußknochen. Wie die Verletzung behandelt werden soll, könnte zum Politikum verkommen. Ein Kommentar.

Von David Joram

Die Zahl bleibt haften. 222 Millionen. So viele Euros flossen für den Brasilianer Neymar nach Barcelona. Am Dienstag bestreitet Neymars neuer Klub Paris Saint-Germain gegen Real Madrid das bislang wichtigste Spiel in dieser Saison. Champions League, es geht um den Einzug ins Viertelfinale – doch Neymar wird wohl fehlen. Am Sonntag hatte er sich gegen Marseille einen Haarriss im fünften Mittelfußknochen zugezogen. Normalerweise stehen darauf zwei bis drei Monate Pause, je nach Behandlungstaktik (OP oder konservativ) und Heilungsverlauf auch mehr.

Am letzten Dienstag aber teilte der PSG-Trainer Unai Emery mit, es gebe eine „kleine Option“, dass Neymar spielen könne. Zudem dies: „Der Spieler möchte spielen.“ Schon klar, aber wer möchte das noch? Der Trainer Emery? Bestimmt auch, steht er doch bei einem Aus gegen Real selbst vor dem Aus. Und der katarische Klubbesitzer Nasser Al-Khelaifi? Möchte wohl auch Neymar sehen. Er will die Champions League gewinnen, dafür hat er Neymar engagiert. Und Investitionen müssen sich bezahlt machen, finden Investoren, die sonst nervös werden.

Vielleicht auch deshalb hat sich Neymar senior zu Wort gemeldet. Mindestens sechs Wochen werde sein Sohn ausfallen, OP hin oder her. Die Behandlungsoptionen sollen die PSG-Bosse und Brasiliens Teamarzt diskutieren. Letzterer muss gewährleisten, dass Neymars Teilnahme am WM-Turnier in Russland nicht gefährdet wird, während der Klub seinen Star vermutlich eher heute als morgen wieder auf dem Rasen sehen will. Neymar selbst ist zu wünschen, dass bei dieser Interessenlage und der monetären Dimension sein Wohlergehen auch eine Rolle spielt.

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