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Sport: Paris sieht ein spanisches Finale Madrid - Valencia. Spanischer Meister sind sie beide nicht

Für die einen geht eine Ära zu Ende, für die anderen beginnt der Aufbruch in goldene Zeiten. Der FC Barcelona steht nach dem Ausscheiden aus der Champions League vor dem Nichts.

Für die einen geht eine Ära zu Ende, für die anderen beginnt der Aufbruch in goldene Zeiten. Der FC Barcelona steht nach dem Ausscheiden aus der Champions League vor dem Nichts. Die Hoffnung auf den Europacup-Triumph zerplatzte erneut, die Chancen auf die erfolgreiche Verteidigung des spanischen Titels sind gering. Der FC Valencia rückt dagegen mit der Qualifikation für das spanische Finale am 24. Mai in Paris in die Gruppe der Großen in Europa auf. "Die Krönung Valencias war Barças Begräbnis", befand Barcelonas größte Zeitung "El Periodico de Catalunya".

Die Katalanen hatten bei ihrem 2:1-Rückspielsieg am Mittwochabend nicht den Hauch einer Chance, das 1:4-Debakel aus dem Hinspiel des Halbfinales wettzumachen. Nun trifft der FC Valencia im Finale am 24. Mai in Paris auf Real Madrid, das zuvor Bayern München ausgeschaltet hatte. Zum ersten Mal erlebt die Champions League ein Endspiel ohne nationale Champions. Valencia war im Vorjahr nur Vierter der spanischen Liga, Real Vizemeister.

Im spanischen Finale fehlt ausgerechnet der Meister FC Barcelona. Die katalanischen Fans und die Presse machten rasch die Schuldigen aus: Trainer Louis van Gaal und Präsident Josep Lluis Nuñez. "Van Gaal raus!, Nuñez Rücktritt!", rief das Publikum im Stadion Nou Camp und schwenkte weiße Taschentücher. In Barcelona sind diese Tücher eigenartigerweise zu einem Zeichen des Protests geworden, obwohl sie im Stierkampf ursprünglich Zustimmung und Jubel signalisieren.

"Van Gaal hat mit seiner Arroganz alle gegen sich aufgebracht", schrieb das Fachblatt "Sport". "Auch Nuñez sollte den Hut nehmen, denn er hat sich von Anfang an für den Trainer stark gemacht." Der niederländische Coach zeigte sich wenig beeindruckt: "Ich denke nicht daran, zurückzutreten. Meine Bilanz bei BarÄca kann sich durchaus sehen lassen." Das Team wirkte allerdings gegen Valencia ausgebrannt und ideenlos. Auch die Opfergabe von Vizepräsident Joan Gaspart an die Schutzpatronin der Katalanen im Kloster von Montserrat konnte da nichts ausrichten.

Es sieht vielmehr so aus, als liefe das Modell van Gaal aus. Der Trainer hatte sein Erfolgsrezept von Ajax Amsterdam auf Barça übertragen und auch gleich die Spieler aus der Heimat mitgebracht. Aber die Ajax-Taktik wirkt nicht mehr. Barcelona steht vor einem schwierigen Neuanfang, auch wenn die Clubführung vorerst am Trainer festhalten will. Valencias Erfolgscoach Hector Cuper gab seinem Kollegen den Rat: "Abwarten, bis die Zeiten sich ändern." Der Argentinier weiß, wovon er spricht. Er stand vor wenigen Monaten selbst kurz vor der Entlassung.

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