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75 Prozent Steuern will Ibrahimovic in Paris nicht wirklich gerne zahlen. Verlässt er den Klub deshalb schon nach dieser Saison wieder?

© AFP

Paris St. Germain: Aufstieg in Europas Spitze in Gefahr

Bei Paris St. Germain herrschte nach dem knappen Ausscheiden gegen den FC Barcelona nur kurz Trauer. Der Klub blickt schon voraus und will sich in Europas Spitze festsetzen. Doch ein neues Steuergesetz in Frankreich könnte dem im Weg stehen.

Die Worte dürften den Geldgebern aus Katar gefallen haben. „Das war eine gute Erfahrung für uns, aber ich bin überzeugt davon, dass wir es beim nächsten Mal besser machen“, sagte Carlo Ancelotti. Der Trainer von Paris St. Germain verkündete stolz, dass sein Team „einer fantastischen Mannschaft alles abverlangt“ hatte. Gemeint war der FC Barcelona, der an diesem Abend wenig fantastisch daherkam. Durch ein 2:2 aus dem Hinspiel reichte den Spaniern im Rückspiel ein 1:1, um zum sechsten Mal in Folge ins Halbfinale der Champions League einzuziehen. Paris schied dagegen aus, ohne gegen die Übermannschaft der letzten Jahre auch nur ein Spiel verloren zu haben. Etwas, dass den Franzosen nach Spielschluss die Brust schwellen ließ.

Zum tragischen Außenseiter taugt Paris aber kaum, schließlich ist nach der Übernahme des Klubs durch potente Geldgeber aus Katar ein dreistelliger Millionenbetrag in die Verstärkung der Mannschaft investiert worden. Zlatan Ibrahimovic, Thiago Silva, Ezequiel Lavezzi oder Javier Pastore sollen PSG zu einer neuen Macht im europäischen Fußball machen. Nach dem Erreichen des Viertelfinales in der Champions League scheint dem Aufstieg in die absolute europäische Spitzenklasse in der kommenden Saison nichts mehr im Wege zu stehen.

So leicht dürfte es dann aber doch nicht werden. Rund um das Spiel in Barcelona wurden Gerüchte laut, dass das Projekt Paris St. Germain bald erste größere Probleme bekommen könnte. Ein neues Steuergesetz sieht vor, dass Unternehmer, die ihren Angestellten mehr als eine Million Euro im Jahr zahlen, künftig 75 Prozent davon an den Fiskus abführen müssen. Den Geldgebern aus Katar könnte deshalb schnell die Lust an ihrem Spielzeug vergehen.Und Zlatan Ibrahimovic, das wuchtige Gesicht von PSG, soll bereits seinen Unmut über die auf ihn zukommenden Abgaben geäußert - schließlich müsste er von seinen geschätzt neun Millionen Euro Gehalt dann 6,75 versteuern. Da verwundert es kaum, dass Ibrahimovic seinen Agenten angeblich schon damit beauftragt haben soll, nach einem neuen, steuergünstigerem, Ziel Ausschau zu halten.

Zudem sollen er und seine Frau in Paris auch nicht wirklich angekommen sein, dazu störe Ibrahimovic die geringe Strahlkraft der französischen Liga. Es heißt, am liebsten würde er wieder nach Mailand, egal ob zu Inter oder zum AC, zurückkehren. Wirklich lange hielt es den Schweden in seiner Karriere nie bei einem Klub, Ibrahimovic spielte bereits für Ajax Amsterdam, Juventus Turin, Inter Mailand, den FC Barcelona, AC Mailand und eben Paris St. Germain in der Champions League.

Abwehrspieler Thiago Silva, zusammen mit Ibrahimovic vom AC Mailand nach Paris gekommen, flirtete beim Gastspiel in Barcelona heftig mit den Gastgebern. Barca war im Sommer ebenfalls an dem Brasilianer interessiert gewesen, die Verpflichtung scheiterte aber, weil Paris bereit war, mehr Ablöse an AC Mailands Boss Silvio Berlusconi zu bezahlen.

Dazu scheint die Zukunft von Trainer Carlo Ancelotti in Paris ungewiss. Der Italiener wird als möglicher Kandidat für José Mourinho als Trainer von Real Madrid gehandelt. Es könnte sein, dass Ancelotti im kommenden Jahr gar nicht mehr dabei ist, wenn Paris einen erneuten Vorstoß in der Champions League unternimmt.   

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