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Absprung: Zwei tschechische Jugendliche machen Parkour in Prag.

© dpa

Parkoursport: Wenn eine Mauer zum gewünschten Hindernis wird

Für Parkoursportler sind Spaziergänge Trainingseinheiten. Unser Schülerpraktikant erklärt seinen Lieblingssport und verrät den besten Parkourort Berlins.

Während manche Spaziergänger wohl eher ein Auge für schöne Architektur oder die Blüten des Frühlings haben, erkennen sie Mauern, Mülleimer und Geländer sofort: die Parkoursportler. Eine Treppe wird für sie zu einem gewünschten Hindernis, eine Bank zur schönen Herausforderung. Denn sie haben den Parkourblick – und in wenigen Sekunden überwinden sie das Hindernis.

Der Parkoursport ist vielen Menschen noch unbekannt, obwohl die Popularität stetig wächst. Dabei geht es darum, einen besonders schnellen Weg über Barrieren im Stadtgebiet zu finden und diese mit verschiedenen Techniken geschickt zu überwinden.

Ein Soldat erfand den Sport

Heute üben viele Jugendliche in Parks Parkour, es ist ihre Freizeitbeschäftigung. Der Ursprung der Sportart hat mit Freizeit aber nichts zu tun. Im Gegenteil: Der Franzose Raymond Belle nutzte während seiner Ausbildung zum Soldaten eine besondere Technik, um im Krieg vor Gegnern flüchten zu können. Er trainierte weiter und brachte diese Technik auch seinem Sohn David Belle bei. Dieser zog in den 80er Jahren in einen Pariser Vorort und entwickelte dort die Technik seines Vaters zum Parkoursport.

Mittlerweile gibt es für fast jede Art von Hindernis eigene Techniken. Diese haben spezielle Bezeichnungen. Der Präzisionssprung beschreibt zum Beispiel, wie man von von einer Mauer zur anderen springt und dabei sicher landet. Wer den "Tik Tak" einsetzt, nutzt eine Mauer zum Sprung über ein Hindernis. Eine sehr wichtige Technik ist die Parkourrolle, die man nach einem tiefen Fall verwendet. Nach der Landung rollt man sich ab, um die Energie in den weiteren Sprint zu nehmen. Zudem lässt sich so das Verletzungsrisiko minimieren.

Trainieren kann man überall

Manche Leute verbinden mit Parkour auch Saltos und andere akrobatische Kunststücke. Das ist allerdings Freerunning, eine andere Sportart. Die Techniken sind dabei ähnlich wie beim Parkour, doch das Ziel ist, Tricks wie Saltos in einen "Run" miteinzubinden..

Wichtig für den Parkoursport ist eine gute Körperkontrolle und sportliche Fitness. Man kann es sich selbst mit seinen Freunden beibringen oder geht in einen professionellen Parkourverein. Das Schöne ist, dass man mit dem erlernten Parkourblick fast jederzeit trainieren kann, egal ob auf dem Weg zum Bus oder zur Schule. In Berlin eignet sich das Gelände vom Velodrom besonders gut, weil es dort sehr viele Geländer, Mauern und Treppen gibt.

Peer Bachner

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