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Hoch gestiegen, tief gefallen. Schalke droht in der Europa League das frühe Aus.

© AFP

Update

Peinliche 0:2-Niederlage: Schalke blamiert sich in Helsinki

Das war ganz schwach. Beim finnischen Außenseiter HJK Helsinki verliert Schalke 0:2 und droht damit die Gruppenphase in der Europa League zu verpassen.

Es dürfte ein unruhiger Flug nach Deutschland für den Schalker Tross gewesen sein. Unmittelbar nach dem 0:2 in Playoff-Hinspiel der Europa League bei HJK Helsinki hatten die Schalker die Rückreise angetreten – und mit ruhigem Gewissen dürfte zumindest keiner der Spieler in den Schlaf gefunden haben. Vielleicht hatte Ralf Rangnick jüngst eine Vorahnung, als er öffentlich mitteilte, dass es ihn vor Saisonbeginn verwundert habe, wie Experten zu dem Urteil kommen, dass sein Team bereits „über große Qualitäten verfügt und wie hoch sie von einigen Experten eingeschätzt wurde“.

Die desolate Vorstellung in Finnland dürfte Rangnick in seiner Meinung gestärkt haben und ihm noch ernsthafte Kopfschmerzen bereiten. „Wir haben katastrophales Verhalten beim Umschalten gezeigt, auch bei den beiden Gegentoren“, sagte Rangnick. „Wir haben einfach die falschen Mittel gewählt.“ Ein Urteil, dass keinem Trainer leicht über die Lippen kommen dürfte, das aber den Kern der Sache traf. Teemu Pukki dürfte sich jedenfalls tatsächlich gewundert haben, wie einfach es für ihn gleich zwei Mal war, gegen die völlig indisponierte Schalker Verteidigung zu treffen.

Die Innenverteidiger Benedikt Höwedes und Kyriakos Papadopoulos hatten den Angreifer einfach gewähren lassen, so wie beide Spieler ohnehin als übergroße Fehlerquelle in dieser Partie auffällig wurden. Hätte Torhüter Ralf Fährmann nicht zur Normalform gefunden und noch einige Möglichkeiten mit seinen Paraden verhindert hätte, die Niederlage hätte noch deutlich höher ausfallen können.

Diese Partie kam einer Blamage für die Schalker gleich: Nicht allein weil sie verloren ging. Es war die Einfalls- und Ideenlosigkeit aller Spieler, die für Beunruhigung bei den Verantwortlichen sorgen dürfte. Gegen diesen zwar kämpferischen aber eher biederen Gegner schafften es die Schalker nicht, ihre technische Überlegenheit in einen Vorteil zu verwandeln.

Lediglich zehn Minuten in der ersten Hälfte sah es danach aus, als könnten die Mannschaft von Ralf Rangnick ihrer Favoritenrolle gerecht werden. Im Anschluss scheiterten sie immer wieder kläglich bei ihren Angriffsversuchen. „Wir haben uns zu blöd angestellt. Aber wir hoffen, dass wir vor heimischen Publikum das noch drehen können“, sagte der ebenfalls indisponierte Lewis Holtby.

Die Finnen waren den Schalkern auch deshalb überlegen, weil sie den unbedingten Willen hatten, die Partie für sich zu entscheiden. „Das war einer der größten Siege meiner Karriere“, sagte Trainer Antti Muurinnen und er schien nicht nur über das beruhigende Ergebnis sondern auch über die geringe Gegenwehr des Gegners überrascht zu sein. „Ich bin sehr stolz auf meine Spieler“, fügte er an, weil sie diese Schalker beinahe problemlos in Schach gehalten hatten.

Kommenden Donnerstag empfangen die Schalker das Team aus Finnland zum Rückspiel in der Schalker Arena. "Wir müssen jetzt Lösungen finden und unseren Spielern andere Mittel an die Hand geben, damit wir mindestens drei Tore schießen“, sagte Ralf Rangnick mit zerknirschtem Gesicht. Das ganze Ausmaß dieser ernüchternden Niederlage fasste dann Horst Held in einem Satz zusammen. „Es wäre eine Katastrophe, wenn wir ausscheiden würden“, sagte Schalkes Manager. Die Angst vor dem Scheitern in dieser frühen Phase ist bei den Schalkern groß. Und sie würde das Vertrauen in den Umbruch des Teams nicht gerade stärken.

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