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Peking: Olympia-Tickets für fünf Euro

Für Deutschlands Sport-Fans wird der Traum von Olympischen Spielen zum Schnäppchenpreis wahr. Fünf Euro kosten die billigsten Tickets für die Sommerspiele 2008 in Peking.

Frankfurt/Main - Die Tickets werden von Freitag an von der deutschen Generalagentur Dertour angeboten. Für diesen Preis gibt es bereits die Handball-Weltmeister von Erfolgscoach Heiner Brand in der Vorrunde live zu sehen. Auch sieben Euro für ein Ticket zu einem Vorrundenspiel von Tischtennis-Ass Timo Boll sind erschwinglich. Der teuerste Sitzplatz bei der Eröffnungsfeier am 8. August kostet 587 Euro. Dies ist knapp die Hälfte dessen, was 2004 in Athen bezahlt werden musste. Die teuersten Angebote für sportliche Wettbewerbe belaufen sich auf 108 Euro.

Da die Ticket-Preise vom chinesischen Organisationskomitee drastisch gesenkt wurden, erhofft sich das seit 1956 für das deutsche Tourismus-Geschäft mit Olympia verantwortliche Frankfurter Reise-Unternehmen ein ähnlich erfolgreiches Geschäft wie vor vier Jahren. Für Athen wurden 54.000 Eintrittskarten verkauft, insgesamt wurde ein Umsatz von 18 Millionen Euro erzielt. "Trotz der weiten Anreise nach Peking gehen wir davon aus, dass wir diesen Umsatz wieder erreichen", sagte Dertour-Geschäftsführer Michael Frese.

Auf dem offiziellen deutschen Markt werden zunächst 40.000 der insgesamt sieben Millionen Olympia-Eintrittskarten angeboten, davon knapp 10.000 für die Leichtathletik-Wettbewerbe. Für die Eröffnungsfeier wurden 2000 Tickets geordert, für die Abschlussfeier am 24. August 1000. Hoch im Kurs stehen auch Tickets für die Spiele im Handball und Hockey, wo die deutschen Mannschaften traditionell stark sind. Wie die Handballer 2007 wurden im Vorjahr auch die Hockey-Herren Weltmeister. Und die Hockey-Damen gewannen 2004 Olympia-Gold.

Olympia-Flair als Magnet

Dennoch sieht Axel Achten, Geschäftsführer der Deutschen Sport-Marketing (DSM), keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen den Leistungen der deutschen Sportler und der Reiselust der Fans. "Das Thema Olympia verkauft sich auch ohne deutsche Erfolge." Ähnlich sieht es Frese: "Olympia hat solch eine Faszination, da will man irgendwann mal dabei sein. Das Flair ist ein Magnet für sich."

Um schwarze Zahlen zu schreiben, muss Dertour etwa 97 Prozent des Kartenkontingents verkaufen. Bei größerer Nachfrage kann das Unternehmen Tickets nachordern. Erstmals wird dem Kunden eine freie Kartenwahl eingeräumt. Dies bedeutet, dass die Fans beim Erwerb einer Eintrittskarte für eine Top-Veranstaltung nicht mehr, wie bisher üblich, eine Karte für einen nicht so attraktiven Wettbewerb mitkaufen müssen. Die Tickets gelten gleichzeitig als Fahrkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel in Peking. (Von Eric Dobias, dpa)

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