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Olympisches Dorf

© dpa

Peking: Olympisches Dorf öffnet seine Tore

Das Olympische Dorf in Peking ist eröffnet. Hier haben rund 10.000 Athleten, Trainer und Betreuer Platz. Die deutsche Delegation zeigte sich begeistert. "Im Vergleich zu Athen sind die Verhältnisse hier eine Stufe höher", sagte der DOSB-Leistungssportdirektor.

Zwölf Tage vor Eröffnung der 29. Olympischen Spiele in Peking ist das olympische Dorf für die rund 16 000 Athleten und Offiziellen aus 204 Ländern eröffnet worden. "Es ist eines der schönsten olympischen Dörfer der vergangenen Jahre", urteilte Bernhard Schwank, Leistungssportdirektor des Deutschen Olympischen Sport-Bundes (DOSB), am Sonntag. "Im Vergleich zu Athen sind die Verhältnisse hier eine Stufe höher." Die ersten Zimmer wurden von Sportlern des Gastgeberlandes China belegt, das mit 639 Athleten das größte Aufgebot von den 204 Teilnehmerländern stellt.

Deutsche Kanufahrer als erste da

Als erste der 440 deutschen Olympioniken sind am Sonntag die sechs Starter im Kanu-Slalom um Weltmeisterin Jennifer Bongardt (Köln) in Chinas Metropole eingetroffen. Zur Vorhut gehörte auch der Ruder- Vizeweltmeister im Einer von 2006, Marcel Hacker (Frankfurt/Main). Weitere 49 deutsche Ruderer und Betreuer werden am Donnerstag erwartet.

Angesicht von Temperaturen in Peking von über 30 Grad Celsius, der hohen Luftfeuchtigkeit und -verschmutzung sind die in jedem der geräumigen Zimmer installierten Klimaanlagen besonders gut für das Wohlbefinden. "Heute war ein sehr starker Dunst über der Stadt. Das Klima und die Umweltbedingungen werden für alle eine Herausforderung sein", sagte Schwank. "Wir haben alle Athleten aber gut informiert und Verhaltensmaßregeln rausgegeben."

Für alle Religionen und Kulturen etwas dabei

Auf dem 66 Hektar großen Gelände des olympischen Dorfes wird den rund 10.000 Athleten nicht nur in den 42 sechs- bis neunstöckigen Wohnhäusern großer Komfort geboten. "Wir wollen versuchen, die Wünsche der Sportler mit verschiedenem kulturellen und religiösen Hintergrund zu befriedigen", sagte Dorf-Bürgermeisterin Chen Zhili bei der Eröffnung. Dazu gehören fünf Andachtsräume für Christen, Buddhisten, Muslime, Juden und Hinduisten genauso wie Jogging- Kurs, Schwimmbad, Basketball- oder Tennis-Platz.

Das Restaurant bietet Platz für 5000 Gäste und eine Vielfalt aus Speisen aus aller Welt, die von 100 ausländischen und 2300 Köchen aus China rund um die Uhr zubereitet werden. Zum Freizeitangebot gehören Karaoke, Tee- Zeremonien, Chinesisch-Sprachkurse oder ein Internet-Café.

Jahrhundert-Chance für China

"Das Glück von Olympischen Spielen in unserer Heimat ist eine Jahrhundert-Chance von der unsere Vorfahren 100 Jahre lang geträumt haben", sagte Chinas Sportminister Liu Peng bei der Eröffnungszeremonie, an der 265 der 639 Olympia-Starter aus dem "Reich der Mitte" teilnahmen. Damit stellt der Gastgeber vor den USA (596) und Russland (470) das größte Teilnehmer-Kontingent.

Ranghöchster Gast im olympischen Dorf wird Jacques Rogge, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), sein. Er will so oft es geht dort nächtigen. Dagegen hat der Schweizer Tennis- Star Roger Federer schon angekündigt, sich lieber im Hotel auf seine Matches vorzubereiten. Das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) hat auf Grund der Ereignisse bei den Winterspielen 2006 in Turin alle Athleten verpflichtet, in die Olympischen Dörfer von Peking, Hongkong (Reiten) und Qingdao (Segeln) einzuziehen. Bei den Turin-Spielen hatte eine Polizeirazzia in einem Außenquartier der österreichischen Skilangläufer und Biathleten einen Doping-Skandal ausgelöst.

Andreas Schirmer[dpa]

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