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Sport: Per du mit den Fans

Wie Alba die Niederlage gegen Köln bewertet

Berlin - Für Demond Greene war die erste Halbzeit „katastrophal“. Erstes Heimspiel der Saison, 7000 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle, viele neue Spieler: Das hinterließ Spuren bei den Basketballern von Alba Berlin. Greene machte beim 74:75 im Champions Cup gegen den Deutschen Meister aus Köln bei seinen Kollegen viel Nervosität aus. Dass diese in dem erfahrenen Team lange anhielt, ist dem deutschen Nationalspieler unverständlich. Greene selbst trug im einzigen Heimspiel vor dem Bundesligaauftakt am 1. Oktober gegen Bonn allerdings auch nur wenig zur Beruhigung bei und vergab schnell drei Freiwürfe. „Nach dem ersten Fehlwurf habe ich mich innerlich aufgeregt, beim nächsten habe ich dann zu viel nachgedacht. Das war wie ein Schneeballsystem“, sagt Greene.

Entscheidend sei nicht die Niederlage, die in letzter Sekunde durch einen Kölner Dreipunkte-Wurf besiegelt worden war. Wichtig sei, „dass die neuen Spieler jetzt mit dem Publikum per du sind“. Zehn Tagen können die Berliner, bei denen fünf Neuzugänge die Startaufstellung bildeten, sich noch aufeinander einstellen und die Schwächen im Zusammenspiel abstellen. „Die Abstimmung war noch nicht, wie sie zu Saisonbeginn sein muss“, sagte Trainer Henrik Rödl, aber „man hat unser Potenzial gesehen“. Etwa das des neuen Spielmachers William Avery, der 20 Punkte erzielte, fünf mehr als der ebenfalls überzeugende Chris Owens. „Wir haben Herz und Charakter gezeigt“, sagt Avery zu der Steigerung. Er selbst bewies, dass Alba einen würdigen Nachfolger für Hollis Price gefunden hat. Der ehemalige Bamberger Koko Archibong und der neue Center Ruben Boumtje Boumtje fanden sich hingegen noch nicht zurecht.

Albas Selbstbewusstsein hat unter der Niederlage nicht gelitten. Ob er bereit sei für den Titelkampf? „Ja“, sagt Owens, „wir müssen einfach nur besser spielen.“ Er klingt nicht so, als habe er irgendwelche Zweifel, dass das problemlos möglich ist. Der ehemalige NBA-Profi Avery kennt die Bundesliga zwar noch nicht, weiß aber über die Telekom Baskets Bonn zwei Dinge: „Es ist unser erster Gegner. Und wir werden gewinnen.“

Helen Ruwald

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