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Sport: Pferde zu Schweinen

Alba Berlins Trainer Gordon Herbert fordert gegen Quakenbrück mehr Drecksarbeit seiner Basketballer.

Berlin - Das Training schien zu Gordon Herberts Metapher zu passen. „Wir haben zu viele Rennpferde und zu wenig Schweine“, hatte der Trainer von Alba Berlin gesagt, bevor er seine Basketballer zum Warmrennen um das Feld schickte. Was er damit meinte: Zu viele Spieler wollen derzeit glänzen, zu wenige die Drecksarbeit übernehmen. „In Meisterteams machen die alle, in Play-off-Teams 60 Prozent, in Nicht-Play-off-Teams nur 25 Prozent der Spieler“, sagte Herbert.

Zu welcher Kategorie Albas Akteure gehören, soll das Spitzenspiel gegen die Artland Dragons (20 Uhr, Arena am Ostbahnhof) zeigen. „Das wird ein Charaktertest nach der Pokal-Niederlage am Mittwoch“, sagte Herbert. Vor allem will er nicht mehr sehen, dass Spieler aus Spielzügen ausscheren und Angriffe nach einem Pass abschließen. Denn das funktioniere gegen Spitzenteams nicht.

Als Lösung für Albas Probleme sieht er sein Training, in dem er die Spieler dahin bringen wolle, „wo es wehtut“, damit sie bereit für Drecksarbeit seien.

Viel mehr scheint das Krisengespräch am Donnerstag mit Geschäftsführer Marco Baldi und Sportdirektor Mithat Demirel nicht ergeben zu haben. „Ich mache die Dinge auf meine Art“, sagt Herbert, „warum sollte ich jetzt etwas ändern?“ Auch in der Frage, ob Spieler nachverpflichtet werden, sei nichts entschieden. „Wir dürfen nicht den Kopf verlieren und alles hinterfragen“, sagte Demirel.

Die Berliner wollen Ruhe vor dem Spiel gegen den Tabellendritten, in dem Alba mit einem Sieg an das Spitzentrio heranrücken könnte. „Das Spiel kommt zum richtigen Zeitpunkt“, sagte Demirel. Das verwundert: Die Gäste um Star-Spielmacher David Holston, der nach einem Infekt wohl spielen kann, haben zuletzt 25 von 28 Pflichtspielen gewonnen, Alba neun von 14 verloren. „Danach wissen wir, wo wir stehen“, fand Demirel.Dominik Bardow

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