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Sport: Pflichtsiegspektakel

Borussia Dortmund bezwingt Hannover mit 3:1.

Diese Konstellation wird es im diesjährigen Titelrennen noch öfter geben: Dass die Bayern vorlegen und die Dortmunder nachziehen müssen – oder umgekehrt. Gestern Nachmittag setzte also der Rekordmeister den BVB unter Zugzwang. Und abends behielt dann der Revierklub die Nerven und holte ebenfalls drei Punkte. Vor 80 720 Zuschauern im ausverkauften Stadion erreichte die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp gegen Hannover 96 ein am Ende schwer erkämpftes 3:1 (1:0) und verteidigte seinen Vier-Punkte-Vorsprung auf den Rivalen von der Isar. Klopp sah „in den ersten 60 Minuten ein überragendes Heimspiel meiner Mannschaft. Wir haben dem Publikum ein spektakuläres Spiel geboten.“ Damit baute Dortmund seine tolle Serie aus und ist seit nunmehr 17 Spielen ohne Niederlage.

Den ersten Aufreger gab es, als Hannovers Mame Diouf seinen Gegenspieler Sven Bender in der sechsten Minute bei einem Zweikampf mit dem Fuß so unglücklich im Gesicht traf, dass der Nationalspieler mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ausgewechselt werden musste. Dem Elan der Männer in schwarz-gelb tat das keinen Abbruch. Mit dem eingewechselten Ilkay Gündogan, der ein starkes Spiel bot, drückte der BVB nur noch auf das Tor der Gäste. Nach einer Viertelstunde hätte die Führung fallen müssen, doch Robert Lewandowski verpasste das Zuspiel von Kevin Großkreutz um Zentimeter. In der 26. Minute war es dann aber so weit. Eine polnische Hochgeschwindigkeitskombination von Jakub Blaszczykowski über Lukasz Pisczek auf Lewandowski nutzte der Torjäger mit einem trockenen Schuss in die kurze Ecke zur längst fälligen Führung.

Und weiter ging es bei der Einbahnstraßenshow: Bis zur Pause hätten die Gastgeber den Vorsprung locker auf drei bis vier Tore ausbauen können, doch Marcel Schmelzer und Blaszczykowski gingen mit ihren Möglichkeiten fahrlässig um, zudem wurde Sebastian Kehls Treffer wegen einer Abseitsposition von Pisczek nicht gegeben. „Mit ihrem überragenden Angriff hätten die Dortmunder durchaus zwei, drei Treffer mehr machen können“, analysierte Hannovers Trainer Mirko Slomka treffend.

So rettete Hannover den knappen Rückstand mit Ach und Krach in die Pause, für Slomka bedeutete das die Chance, seiner weitgehend überforderten Belegschaft einige hilfreiche Hinweise zu geben. So weit die Theorie. In der Praxis stürmte Dortmund munter weiter, das überfällige 2:0 durch Lewandowski war eine erneute polnische Co-Produktion mit Blaszczykowski als Vorlagengeber.

Das einseitige Geschehen erhielt nach einer Stunde eine neue Note, als der eingewechselte Didier Ya Konan mit seiner ersten Aktion den Ball aus 20 Metern in den Winkel zirkelte. Ein Traumtor. Und so wurde es noch einmal eng. „Wir haben alles gegeben und daran geglaubt, es geht hier was“, lobte Slomka. Doch in der Nachspielzeit sorgte der eingewechselte Perisic für die Entscheidung. Es war der Schlussakkord eines rassigen Kampfspiels. Jürgen Klopp atmete danach erst einmal durch: „Am Ende war es ganz schön anstrengend.“

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