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Nicht mehr im Nationaltrikot: Weltmeister Phillip Lahm.

© dpa

Philipp Lahm: „Mein Leben gehört mir“

Philipp Lahm spricht jetzt öffentlich über seine Karriere nach dem Ausstieg aus der Nationalmannschaft. Der Bayern-Spieler räumt auch mit einem Gerücht rund um seine WM-Teilnahme auf.

Rund eine Woche nach seinem überraschenden Rücktritt aus der Nationalmannschaft begründet Bayern-Profi Philipp Lahm, 30, seine Entscheidung. Er wolle sich nicht „vom Leistungssport treiben lassen“, schreibt Lahm in einem Beitrag für die Wochenzeitung DIE ZEIT: „Mein Leben gehört mir.“

Das verlorene Finale in der Champions League vor zwei Jahren mit den Bayern gegen Chelsea sei ein Knackpunkt in seiner Karriere gewesen. Er habe eines seiner besten Spiele gemacht an diesem Tag, „aber es hat trotzdem nicht gereicht“. Aus anfänglichem Frust wuchs die Erkenntnis: „Wir Sportler befinden uns in einer ständigen Abhängigkeit von Zufällen, von Dingen, die wir nicht beeinflussen können – manches ist einfach auch Glück.“ Der Champions League-Triumph im Folgejahr bestärkte ihn darin, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen, „das heißt: Entscheidungen treffen, bevor sie mich einholen.“ Im Herbst 2013 habe er beschlossen, „nach der Weltmeisterschaft in Brasilien meine Karriere in der Nationalmannschaft zu beenden und mich nur noch auf meine Führungsrolle als Kapitän beim FC Bayern zu konzentrieren“. Er wäre auch zurückgetreten, wenn die Mannschaft ohne Triumph nach Hause gefahren wäre, schreibt Lahm in der ZEIT.

Es sei an der Zeit, neue Strukturen in sein Leben und in die Nationalmannschaft zu bringen. „Nun kommt die nächste Generation in die Verantwortung, die Jungs sind teilweise acht, neun Jahre jünger als ich und müssen einen eigenen Anführer in ihrer Gruppe finden, den sie respektieren und mit dessen Unterstützung sie sich noch weiter entwickeln.“ Dieser Prozess sei ganz normal, findet Lahm.

Er wolle auch mit dem Gerücht aufräumen, „ich hätte bei der WM in Brasilien lieber im Mittelfeld gespielt als in der Abwehr. Für mich spielte es überhaupt keine Rolle, auf welcher Position ich meine Mannschaft unterstützte.“ Er habe als Kapitän immer die Möglichkeit gehabt, seine Meinung einzubringen. „Es geht jedoch nicht darum, auf Teufel komm raus etwas durchzusetzen. Kapitän zu sein bedeutet ein ständiges Wechselspiel zwischen einbringen und zurücknehmen.“ Er glaube, schreibt Lahm, „diese letzten Wochen waren der Höhepunkt der Zusammenarbeit zwischen Jogi Löw und mir“. (tsp)

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