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"Platz fünf verteidigen": Hertha weiter ohne Dardai und Schröder

In der Bundesliga-Partie am Samstag bei Bayer Leverkusen muss Hertha-Trainer Götz erneut ohne Pal Dardai und Oliver Schröder auskommen. Dagegen hat der schwächelnde Marcelinho eine Einsatzgarantie erhalten.

Berlin (dpa/bb) - Herthas schwächelnder Superstar Marcelinho hat von Trainer Falko Götz für die kommenden Wochen eine Einsatzgarantie bekommen. Eine schöpferische Pause für den Brasilianer, der seit Wochen seiner Form hinterher läuft, sei überhaupt kein Thema. «Das wäre der falsche Weg», betonte Götz vor dem Bundesliga-Spiel der Berliner am Sonntag bei Bayer Leverkusen. Marcelinhos Platz in der Startelf stehe in keinem Fall zur Disposition, machte der 43-jährige Chefcoach am Freitag deutlich: «Bei Marcello wissen wir alle, was wir an ihm haben. Jetzt ist es wichtig, ihn aufzubauen.»

Zwar hat Marcelinho, der in der vergangenen Spielzeit nach 18 Treffern und 13 Vorlagen von seinen Bundesliga-Kollegen zum Spieler der Saison gekürt worden war, seit einem Monat in der Bundesliga und im UEFA-Cup das Tor nicht mehr getroffen. Mit sechs Treffern und vier Assists steht der 30-Jährige in der internen Hertha-Wertung aber noch immer unangefochten auf Rang eins. «Er hat uns in der Vergangenheit viele Spiele gewonnen. Jetzt ist es die Aufgabe aller, Marcelinho den Rücken zu stärken», betonte Dieter Hoeneß.

Der Manager hofft schon in Leverkusen auf den «wahren Marcelinho». Beim Auftritt in der BayArena, wo Hertha bisher nur ein einziges Mal 1997/98 gewinnen konnten, fehlen Trainer Götz weiterhin die angeschlagenen Pal Dardai (Leiste) und Oliver Schröder (Syndesmoseband). Ein Mitwirken von Kevin Boateng und Alexander Madlung (beide Wadenprellung) ist ungewiss. Dafür kehren Dick van Burik und Marko Pantelic, die beim jüngsten 0:0 im UEFA-Pokal bei Sampdoria Genua nicht einsatzbereit waren, wieder zur Verfügung.

Marcelinho kann sich seine Schwächephase selbst nicht erklären. Nach den Schlagzeilen um persönliche finanzielle Probleme, eine Schlägerei in seiner Heimat und eine Beteiligung an einer Berliner Discothek ist es seit Wochen ruhig im Umfeld des fünfmaligen brasilianischen Nationalspielers. Marcelinho habe in vielen Bereichen sein Leben neu geordnet, unterstrich Hoeneß. «Ich habe keine Probleme, auch körperlich fühle ich mich gut», sagte Marcelinho in der «Bild»-Zeitung (Freitag-Ausgabe). Ihm würde einfach das letzte Quäntchen Glück und einige Zentimeter zum Tor oder tödlichen Pass fehlen. «Das ist nur eine Momentaufnahme», erklärte Marcelinho.

Der Ausnahme-Fußballer hatte sich in Genua allerdings Unverständnis auch bei seinen Kollegen eingehandelt, als er nach seiner Auswechslung in der 87. Minute wortlos in der Kabine des Stadions Luigi Ferraris verschwand, statt mit den Mitspielern auf der gegenüber liegenden Ersatzbank das Spielende abzuwarten. Doch das Thema wurde ebenso abgehakt wie die verpasste Chance auf die vorzeitige Qualifikation für die K.o.-Runde im UEFA-Cup. «Wichtig ist es jetzt vor Weihnachten, Platz fünf in der Bundesliga zu verteidigen», setzte Hoeneß die Prämissen. Dazu muss Hertha in Leverkusen und eine Woche später beim Hamburger SV unbedingt punkten. (tso/dpa)

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